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Moderne Verfahren gegen Hämorrhoiden

Unsere moderne Lebensweise kann gesundheitliche Probleme verursachen, über die oft schamhaft geschwiegen wird.

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MU Dr. Petr Pachir ist Facharzt für Proktologie und als Oberarzt im Team von Prof. Dr. Oliver Stöltzing im Zentrum für Allgemein- und Viszeralchirurgie Riesa-Meißen der Elblandkliniken für dieses Fachgebiet spezialisiert.
MU Dr. Petr Pachir ist Facharzt für Proktologie und als Oberarzt im Team von Prof. Dr. Oliver Stöltzing im Zentrum für Allgemein- und Viszeralchirurgie Riesa-Meißen der Elblandkliniken für dieses Fachgebiet spezialisiert. © Elblandklinik

Meißen. Stundenlanges Sitzen, kaum Bewegung und eine hochkalorische, wenig ballaststoffreiche Ernährung führen mit steigendem Alter zu Schwierigkeiten bei der Verdauung. Der Darmausgang schmerzt. Wenn dann auch Blut im Stuhl zu erkennen ist, wird es Zeit, einen Fachmann zurate zu ziehen.

MU Dr. Petr Pachir ist Facharzt für Proktologie und als Oberarzt im Team von Prof. Dr. Oliver Stöltzing im Zentrum für Allgemein- und Viszeralchirurgie Riesa-Meißen der Elblandkliniken für dieses Fachgebiet spezialisiert. Er referiert beim SZ-Gesundheitsforum zum Thema „Hämorrhoiden und Analfisteln – moderne Verfahren in der Proktologie“ am 15. Januar in Meißen. Dort können Interessierte von ihm Informationen über neueste Diagnostik- und Behandlungsmethoden auf dem Gebiet der Proktologie erhalten und ihre Fragen stellen.

Herr Dr. Pachir, welche Symptome sind Warnzeichen und müssen abgeklärt werden? Können auch andere, schwerwiegendere Erkrankungen dahinterstecken?

Alles, was wir plötzlich und ungewöhnlich an unserem Po empfinden, sollten wir nicht ignorieren. Die Hauptsymptome sind Blutung, Juckreiz, Nässen, Schmerzen u.s.w. Genau aus dem Grund, dass andere schwerwiegende Erkrankungen dahinterstecken können, sollen wir unsere Symptome immer wahrnehmen und abklären lassen. Z. B. Blutung kann mit Hämorrhoiden zusammenhängen, es kann sich jedoch auch ein Darmtumor in der Art bemerkbar machen.

Welche diagnostischen Verfahren nutzen Sie zur Überprüfung der Diagnose?

Man fängt immer mit dem Einfachsten an. Anamnese, also die Erhebung der ausführlichen Krankengeschichte, hat in der Proktologie entscheidende Bedeutung. Dann kommt zur rektalen digitalen Untersuchung die Untersuchung mit kurzem starren Instrument, die Proktoskopie hinzu. 

Für manche Erkrankungen ist es erforderlich, einen speziellen Ultraschall durchzuführen. Hierfür haben wir ein hochauflösendes Gerät zur Verfügung mit einer entsprechenden Sonde, die über den After eingeführt wird. Dieses Verfahren hat insbesondere bei Fisteln und Tumoren einen hohen Stellenwert.

Prof. Dr. Oliver Stöltzing.
Prof. Dr. Oliver Stöltzing. © Elblandklinik

Welche Behandlungsverfahren schließen sich bei bestätigtem Verdacht auf Leiden am Darmausgang an?

Wir können die Behandlungskonzepte in zwei Gruppen aufteilen. Konservative und nichtinvasive Methoden und Operationen. Jede von uns festgestellte Diagnose bekommt eine angepasste Behandlung. Alles wird mit dem Patienten abgestimmt, denn ein gutes Mitmachen des Patienten bei der gesamten Behandlung ist die grundsätzliche Voraussetzung für eine Heilung.

Bezüglich der operativen Versorgung von Hämorrhoiden haben wir aktuell eine neue Operationsmethode eingeführt, ein Verfahren das in Italien entwickelt und verfeinert wurde. Diese Methode ermöglicht eine deutlich schmerzärmere Operation und auch eine schnellere Erholung des Patienten, so dass Arbeitsausfallzeiten reduziert werden können. Das OP-Verfahren, MuRAL genannt, wird derzeit in Sachsen an nur sehr wenigen Kliniken angeboten. Im Team von Prof. Dr. Stöltzing können wir diese Technik in Riesa und Meißen durchführen.

Die Fragen stellte Kristin Koschnick.

Das SZ-Gesundheitsforum „Hämorrhoiden und Analfisteln – moderne Verfahren in der Proktologie“ findet am 15. Januar 2020, 18 Uhr im Elblandklinikum Meißen, Nassauweg 7, 01662 Meißen, 1. Etage, Konferenzraum 4, statt. Der Eintritt ist frei. Aufgrund des begrenzten Platzes wird um Anmeldung unter Telefon 03521 41045520 oder 0351 837475670 gebeten.

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