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Modernste Technik für Wilthens Feuerwehr

Die Kameraden der Ortswehr bekommen ein neues Löschfahrzeug. Bis das geliefert wird, dauert es aber noch fast zwei Jahre.

Von Franziska Springer
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Der Wilthener Stadtwehrleiter Sven Kunath (l.) und Bürgermeister Michael Herfort wollen 2021 modernste Technik auf dem Hof der Feuerwehr präsentieren. Doch noch ist wichtigstes Feuerwehrauto ein 20-jähriger Oldie.
Der Wilthener Stadtwehrleiter Sven Kunath (l.) und Bürgermeister Michael Herfort wollen 2021 modernste Technik auf dem Hof der Feuerwehr präsentieren. Doch noch ist wichtigstes Feuerwehrauto ein 20-jähriger Oldie. © SZ/Uwe Soeder

Wilthen. Für einige Kameraden der Wilthener Ortswehr schien die Rede, die Bürgermeister Michael Herfort (CDU) auf seinem diesjährigen Neujahrsempfang hielt, eine gehörige Überraschung enthalten zu haben. Nachdem er von einer größeren Investition in die Technik der Feuerwehr gesprochen hatte, mutmaßten zwei Kameraden vor der Tür des Haus Bergland: „Das scheint was Größeres zu werden.“

Dem ist tatsächlich so. Daraus macht der Rathauschef wenige Tage später in seinem Büro in der Bahnhofstraße keinen Hehl. Insgesamt 440.000 Euro will die Stadt in ein neues Tanklöschfahrzeug für die freiwillige Ortswehr investieren. Der Freistaat fördert die Investition mit einem Festbetrag von 196.000 Euro. Den Rest, etwa 250.000 Euro, muss die Stadt als Eigenanteil aufbringen. Die Investition ist hoch, aber notwendig.

Denn „die heilige Kuh“, wie Ortswehrleiter Sven Kunath das Einsatzfahrzeug lachend nennt, sei für die Wehr von besonderer Bedeutung: „Dieses Fahrzeug rollt immer als erstes aus und muss entsprechend alles für einen Einsatz mitführen.“ Genau das schafft das alte Löschfahrzeug, Baujahr 1991, allmählich nicht mehr: „Der Wassertank ist undicht, wegen der gestiegenen Anforderungen ist das Fahrzeug mittlerweile überladen, es sind ein Haufen Reparaturen zu machen, die teils richtig teuer sind – und langsam muss man sich eben auch fragen, welche Investitionen sich überhaupt noch lohnen“, zählt Kunath die Marotten des feuerwehreigenen Youngtimers auf. Er und seine Kameraden arbeiten derzeit an einer Liste mit Wünschen zur Ausstattung des neuen Einsatzfahrzeuges: Einen Wassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen soll das geplante HLF 20 besitzen; außerdem genügend Sitze, um den neunköpfigen Löschzug bequem zum Einsatz und wieder zurückzubringen; die Zahl der mitgeführten Hitzeschutzanzüge soll sich von zwei auf vier verdoppeln – auch das braucht Platz. Augenblicklich beraten die Kameraden noch über die passende Anlage zur Schaumzumischung.

108 Einsätze im vergangenen Jahr

Um diese Frage zu klären, haben sie noch Zeit. Wie Bürgermeister Herfort erklärt, wird es bis zur Lieferung der neuen Technik noch mindestens bis Ende 2021 dauern. Zum Zeitplan sagt er: „Derzeit ist die Neuanschaffung im Brandschutzbedarfsplan vorgesehen. In den nächsten Monaten schreiben wir das Projekt öffentlich aus und vergeben im zweiten Halbjahr 2020 den Auftrag.“ Ab diesem Zeitpunkt wird es noch ein ganzes Jahr dauern, bis das einsatzbereite Fahrzeug vor dem Gerätehaus der Wilthener Ortswehr steht, denn: „Den Einheitsbausatz Feuerwehr gibt es nicht“, so Herfort. Entsprechend werden durch die Stadt erst das Fahrgestell und im Anschluss die Sonderaufbauten beauftragt. Das dauert.

So lange muss das altgediente Löschfahrzeug im Dienst bleiben. Einige schwere Einsätze wird der Oldie noch meistern müssen, denn die Belastung der Wilthener Ortswehr nimmt zu: Zu 108 Einsätzen mussten die 41 aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wilthen im vergangenen Jahr ausrücken. Im Vorjahr waren es 71. Die Tendenz ist steigend.

Entsprechend hohe Anforderungen hat Bürgermeister Herfort an das neue Löschfahrzeug: „Es muss der großen Einsatzbelastung gewachsen sein. Und natürlich soll die neue Technik die Kameraden so begeistern, dass sie weiterhin Mitglied der Feuerwehr bleiben.“

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