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Mönche besiedeln wieder Kloster Neuzelle

Das Kloster in Neuzelle wurde vor fast 200 Jahren verstaatlicht. Das Bistum Görlitz hat dafür gesorgt, dass sich das jetzt ändert.

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© picture alliance / dpa

Görlitz/Neuzelle/Wien. Die Mönche von Stift Heiligenkreuz bei Wien haben sich am Donnerstag dafür entschieden, das Kloster Neuzelle in Brandenburg wiederzubesiedeln. Dazu eingeladen hatte Bischof Wolfgang Ipolt aus dem Bistum Görlitz. Das teilt ein Bistumssprecher mit.

Von einem „Zeichen des Aufbruchs für unser Bistum Görlitz und die ganze Region“ sprach Bischof Wolfgang Ipolt in einer ersten Reaktion. „Ich freue mich, dass Neuzelle nach 199 Jahren wieder Heimat für eine geistliche Gemeinschaft von Zisterziensern sein wird.“ Das Kloster wurde 1817 säkularisiert. Heute dient die Anlage südlich von Eisenhüttenstadt als Wallfahrtsort für das Bistum Görlitz.

Mit der Wiederbesiedelung des Klosters erhofft sich Bischof Ipolt ein „geistliches Zentrum“, das für viele Menschen eine Kraftquelle und ein Ort des Auftankens sein werde. Mit der Entscheidung beginnen auch die Vorbereitungen für den Neuanfang des klösterlichen Lebens in Neuzelle. Dieser Weg soll mit der feierlichen kirchenrechtlichen Errichtung eines Priorates Neuzelle 2018 abgeschlossen sein, wie der Sprecher weiter mitteilt.

Demnach sollen acht Mönche das Klosterleben in Neuzelle aufnehmen. „Sie werden dort das Chorgebet und die Liturgie feiern, in der Pfarr- und Wallfahrtsseelsorge wirken, geistliche Angebote ermöglichen und Gäste empfangen“, heißt es.

Das Kloster Neuzelle ist eine in der Niederlausitz gelegene Abtei des Ordens der Zisterzienser. Sie wurde im 13. Jahrhundert vom Haus Wettin gegründet und 1817 von der Regierung Preußens säkularisiert. Seit 1996 wird das Stift Neuzelle mit dem dazugehörigen Gut als öffentlich-rechtliche Stiftung des Landes Brandenburg geführt. Stift Heiligenkreuz im Wienerwald wurde 1133 als Zisterzienserstift gegründet und besteht seitdem ohne Unterbrechung. Mit derzeit 98 Mönchen hat Heiligenkreuz die Höchstzahl an Mönchen seit seiner Gründung. (szo)