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Mord an Prostituierter vor Gericht

Am Mittwoch beginnt in Dresden der Prozess gegen den Lebensgefährten von Ramona D. aus Meißen. Der ebenfalls in Meißen lebende Mann soll seine Freundin in Dresden aus Eifersucht getötet haben.

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© Sven Ellger

Meißen/Dresden. Ein knappes halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod der 43-jährigen Meißner Prostituierten Ramona D. beginnt am morgigen Mittwoch am Dresdner Landgericht der Prozess gegen den Ex-Lebensgefährten der Frau. Der 35-jährige Mario B. steht unter dem Verdacht des Mordes, wie ein Gerichtssprecher am Montag sagte.

Laut Anklage hat Mario B. die schlafende Frau am 18. Februar in einer Dresdner Wohnung mit zwei Hammerschlägen auf den Kopf und acht heftigen Stichen mit einem Küchenmesser in den Oberkörper getötet – aus Eifersucht. Das Opfer verblutete und wurde am nächsten Morgen auf dem Bett im Schlafzimmer gefunden.

Das Paar lebte seit 2010 zusammen, normalerweise in Meißen. Beide seien spielsüchtig gewesen, sagte der Gerichtssprecher. Der Mann habe meist Jobs auf dem Bau gehabt und zuletzt in einer Spielhalle gearbeitet, die Frau soll der Prostitution nachgegangen sein. Laut Anklage hatte der zur Tatzeit 34-Jährige Angst, dass seine Partnerin ihn verlässt und zu ihrem Ex-Freund zurückkehrt oder sich einem anderen Mann zuwendet. Der gelernte Fleischer war fünf Tage nach der Tat festgenommen worden und sitzt in Untersuchungshaft.

Die Schwurgerichtskammer hat für die Verhandlung insgesamt sechs Tage bis zum 28. August terminiert. – In diesem Jahr starben in Dresden bereits vier Menschen durch Messerstiche. Zwei Auseinandersetzungen unter Asylbewerbern, eine Beziehungstat und ein Streit, der bei einem Trinkgelage eskaliert war – alle endeten tödlich. Auch wenn die Taten miteinander nichts zu tun haben, sind es so viele wie lange nicht in Dresden. (dpa, mit SZ)