Noch einmal Hengste gucken in Moritzburg

Moritzburg. Die Meteorologen sagen für den Samstag bestes Spätsommerwetter voraus: 22 Grad und keinen Regen. Landstallmeisterin Kati Schöpke, die Chefin der Sächsischen Gestütsverwaltung, hofft, dass bei diesen idealen Bedingungen noch einmal viele Besucher auf das Gelände des Neuen Gestüts in Moritzburg kommen.
Dort gibt es ab 13 Uhr zum letzten Mal in diesem Jahr das gut vierstündige Programm der traditionellen Hengstparaden zu erleben. „Auch für spontan anreisende Besucher gibt es noch ausreichend Plätze.“ Zwar seien im Vorverkauf bereits viele, der in diesem Jahr laut Hygienekonzept möglichen 5.000 überdachten Sitzplätze gebucht worden, „allerdings konnten wir aufgrund der durch Corona ungewissen Situation die Paraden erst sehr spät bewerben“, ergänzt Kati Schöpke.
Am ersten Paradetag vor zwei Wochen seien möglicherweise einige potenzielle Gäste, die ihre Tickets an der Tageskasse kaufen wollten, wieder unverrichteter Dinge abgereist. Der Grund: An den drei Zugängen zum Gelände hatten sich sehr lange Schlangen gebildet. „Das lag daran, dass die Logistik für die Kontrolle der 3-G-Regeln noch nicht ausgereift war. Am vergangenen Sonntag hat das besser funktioniert.“
Das lange Warten habe zwar für einige Ungeduld gesorgt, „die Stimmung auf dem Paradeplatz war dann aber sehr toll“, freut sich die Gestütschefin. Nicht nur die Atmosphäre habe gestimmt, auch die Resonanz sehr gut gewesen. In dem Programm zeigten die gestütseigenen Hengste ihr Können im Dressurviereck und am Sprung. Die Haflinger hatten einen schwungvollen Auftritt im Freilauf und in der Ungarischen Post und die starken Rheinisch-Deutschen Kaltblüter gaben Einblick in die vielseitige Arbeit unter dem Reiter und vor dem Wagen.
Platzkonzert, aber keine Stallbesichtigungen
Aufwendige Schaubilder mit noblen Pferden und ausgesuchten Kostümen sind von jeher Teil der Moritzburger Hengstparaden. In diesem Jahr ging es dabei allerdings nicht historisch, sondern märchenhaft zu. Aschenbrödel - ein Märchen in Moritzburg - hieß einer der 18 Programmpunkte. Für einen stimmungsvollen Abschluss der Parade sorgte der Sechzehnerzug Schwerer Warmbluthengste vor der historischen Postkutsche mit dem Trompetensolo “Die Post im Walde“.
Der Zugang zum Gelände ist auch am Sonnabend bereits wieder ab 10 Uhr möglich. Zum einen soll das dazu beitragen, die Besucherströme etwas zu entzerren. Zudem können sich Pferdefreunde bei Bedarf auch noch am Eingang kostenfrei auf Covid-19 testen lassen. „Bei den vergangenen Paraden nutzten jeweils 300 bis 350 Besucher diese Möglichkeit“, sagt die Gestütschefin. Nicht so gut angenommen wurde dagegen ein anderes Angebot. Ab 10.30 Uhr ermöglicht ein mobiles Impfteam des ASB, sich ohne Voranmeldung gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. Die Impfungen finden im Verwaltungsgebäude an der Schlossallee statt. Zur ersten Parade nutzte nur ein gutes Dutzend Leute das Angebot, zur zweiten sogar noch weniger.
Ein weiterer Grund für die zeitige Öffnung des Platzes ist, dass diesmal keine Stallbesichtigungen im historischen Gestüt an der Schlossallee möglich sind. „Darum haben wir auch das traditionelle Platzkonzert des Polizeiorchesters ins Neue Gestüt verlegt“, ergänzt Kati Schöpke. Es beginnt um 11.30 Uhr.
Karten für die Hengstparade gibt es Freitag im Landgestüt, am Sonnabend an der Tageskasse.