Moritzburg/Radeburg. Der Bärwalder Stroch hat es wieder geschafft: Er ist der erste Rückkehrer auf den Horsten rund um Moritzburg und Radeburg. Dabei hat er sich diesmal sogar noch selbst übertroffen. Landete er in den vergangenen Jahren immer Anfang März auf dem alten Schonstein, entdeckte ihn diesmal Anwohnerin Katrin Stiebeling sogar schon am 26. Februar. „So früh war er noch nie da“, sagt die Bärwalderin, die sich jedes Jahr über die Wiederkehr Adebars freut.
Daran, dass es wieder „ihr“ Storch ist, hat Katrin Stiebeling kaum Zweifel. Nicht nur wegen des zeitigen Datums. „Er hat auch einen Aluring am Bein“, ergänzt sie. Dank diesem hatte der langjährige Storchenbetreuer Günter Opitz in den vergangenen Jahren das Tier immer wieder identifizieren können, nachdem es erstmals 2016 mit einer Partnerin für zwei zweifachen Nachwuchs in Bärwalde gesorgt hatte. Die Inschrift auf dem Ring hatte dem ehrenamtlichen Vogelfreund auch verraten, dass der Storch diesen in Tschechien bekommen hatte. Die letzte Gewissheit wird diesmal allerdings fehlen. Denn Günter Opitz ist 2019 gestorben.
Kein Nachwuchs in Berbisdorf
Derzeit klappert der Bärwalder Storch noch allein vor sich hin. Bleibt zu hoffen, dass sich bald wieder eine Partnerin einstellt. Denn der Horst ist in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe bei der erfolgreichen Aufzucht von Storchennachwuchs geworden. Verließen das Nest vier Jahre lang jeweils zwei Jungstörche, waren es 2020 sogar drei gewesen. Und das trotz der erneut nicht ganz einfachen Situation durch Hitze und Trockenheit.
Ohne erfolgreiche Aufzucht blieben dagegen erstmals seit 2011 die Störche in Berbisdorf. Zwar waren dort Jungtiere geschlüpft, flügge wurden diese allerdings nicht. Einer der Altstörche hatte eine Beinverletzung, war aber zu fit zum Einfangen. Allerdings konnte er sich selbst weiter versorgen, weiß Sylvia Siebert vom Nabu-Regionalverband Dresden-Meißen. „Aber möglicherweise hat es für die Aufzucht der Jungen nicht gereicht. Allerdings kann man da nur spekulieren. Insgesamt seien im Altkreis Dresden sieben Nestlinge durch Abwurf und Nahrungsmangel gestorben.
Erfreulich ist dagegen, dass nach zwei erfolglosen Jahren 2020 auch drei Jungstörche aus dem Radeburger Horst in Richtung Süden aufgebrochen sind.

Insgesamt war das vergangene Jahr in der Kuppenlandschaft durchaus ein erfreuliches Storchenjahr. Sieben Brutpaare schafften es, dass 17 Jungvögel ausflogen. Im langjährigen Mittel sind es 13.Rechnet man noch die beiden Horststandorte in der Fasanerie und an der Auerstraße in Moritzburg hinzu, fällt die Bilanz sogar noch besser aus. Mit drei Jungtieren lang die Zahl am Fasanenschlösschen über den Aufzuchten seit 2016, wo es ein bis zwei waren. Und an der Auerstraße waren die beiden jungen Störche sogar die ersten in den vergangenen fünf Jahren.
Bleibt zu hoffen, dass bald weitere Störche eintreffen und sich erfolgreich paaren. Und dass diese von der Vogelgrippe verschont bleiben, die nun auch den Landkreis Meißen erreicht hat.