Radebeul
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Olaf Schubert rebelliert in Moritzburg

Nach der langen Corona-Pause ist Kultur endlich hautnah zu erleben. Manches Geplante bleibt auf 2022 verschoben, dafür wird anderes schnell organisiert.

Von Sven Görner
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Er ist zurück auf den Live-Bühnen dieser Welt, aber am 15. Juli erst einmal in Moritzburg: Olaf Schubert.
Er ist zurück auf den Live-Bühnen dieser Welt, aber am 15. Juli erst einmal in Moritzburg: Olaf Schubert. © Amac Garbe

Moritzburg. Einen festen Termin oder Anlass für Auftritte von Olaf Schubert in Moritzburg gibt es nicht. Dennoch ist der Dresdner dort immer mal wieder zu Gast. Wer in den vergangenen Jahren dabei war, wird sich sicher gern daran erinnern. Etwa als Olaf Schubert gemeinsam mit den Rockys auf der Schlossterrasse 2007 die ganze Wahrheit über die Musketiere enthüllte. Legendär auch das Treffen mit dem anderen Olaf aus Dresden - dem unvergessenen Olaf Böhme.

Vor zwei Jahren war das Wunder im Pullunder zum vorerst letzten Mal in Moritzburg. Mit seinem damaligen Programm auf der Festwiese von Adams Gasthof. Dorthin bringt ihn nun am 15. Juli, 20 Uhr, die Dresdner „Agentour“ zurück. Mit seinem neuen Programm, mit dem er nun endlich auf Tour sein kann.

Da lange nicht klar war, was in Zeiten von Corona in diesem Sommer geht oder nicht, wurde der Auftritt jetzt kurzfristig organisiert. „Wir hatten unsere erste Veranstaltung Ende Juni im Parktheater im Großen Garten“, sagt Steffen Mendrok, einer der Macher der Agentour. „Jetzt wollen wir den Leuten gern zeigen, dass wir wieder da sind und was möglich ist.“ Das sei eine Herausforderung. In Sachsen sind zwar mit der aktuellen Verordnung wieder Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Besuchern ohne Abstandsreglungen möglich, „das heißt aber auch, dass bei großen Bühnen wie der Jungen Garde nur etwa 1.800 der 4.000 Plätze belegt werden können“. Viele Veranstaltungen lassen sich so nicht finanzierten. Große Konzerte und Ähnliches bleiben daher weiter auf 2022 verschoben.

Und mit noch einem Problem haben die Veranstalter zu kämpfen, erzählt der Weinböhlaer. „Ähnlich wie in der Gastronomie sind viele Leute im Technikbereich abgesprungen und haben sich etwas anderes gesucht, weil sie Familie haben.“ Mancher habe dabei entdeckt, dass eine geregelte Arbeitswoche auch nicht schlecht ist.

Auf Schuberts Gastspiel im idyllischen Ambiente von Adams Gasthof mit See und Biergarten gleich neben der Bühne hat das zum Glück keinen Einfluss.

Auf der Festwiese von Adams Gasthof ist auch diesmal wie vor zwei Jahren volles Haus möglich. Denn bei Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Besuchern gibt es aktuell keine Abstandsreglungen.
Auf der Festwiese von Adams Gasthof ist auch diesmal wie vor zwei Jahren volles Haus möglich. Denn bei Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Besuchern gibt es aktuell keine Abstandsreglungen. © Steffen Mendrok

Dass Olaf Schubert national wie international zu den ganz Großen gehört. Nun: Das gilt als unumstößlich. Schließlich hat er nicht nur die Wende im Osten eingeleitet, sondern auch alle anderen Umwälzungen der Welt live im TV verfolgt. Doch jetzt, jetzt ist Schuberts Zeit wirklich gekommen: Die Zeit der Rebellen!

Rebell war Schubert freilich schon immer. Niemals schwamm er mit dem Strom. Aber auch nicht dagegen. Ein Schubert schwimmt neben dem Strom. Auf dem Trockenen, denn dort kann er laufen. Er ist eben vor allem ein sanfter Rebell. Und einer mit Augenmaß obendrein. Einer, der nicht vorsätzlich unter die Gürtellinie geht, sondern dort zu Hause ist. Schließlich gehören auch diese Körperregionen für einen aufgeklärten jungen Mann seines Alters mittlerweile zum Alltag.

Wie kaum ein Zweiter versteht sich Olaf zudem darauf, die Sorgen und Nöte der Frauen ernst zu nehmen. Auf der Bühne gibt er eben immer alles. Versetzt Berge, nur um damit Gräben zuzuschütten. Man könnte es auch einfacher sagen: Schubert macht alles platt! Indem er redet, singt und gelegentlich auch tanzt. Und so verwundert es kaum, dass die überwältigende Mehrheit seiner zahlreichen weiblichen Fans mittlerweile Frauen sind.

Dennoch bleibt Olaf bescheiden: Während andere Künstler schier explodieren und Feuerwerk abfackeln, begnügt sich Schubert damit, einfach so zu verpuffen. Großherzig verkauft er die Tickets für „Zeit für Rebellen“ an fast alle, denn ihn live zu erleben, ist Menschenrecht. (mit PR)

Olaf Schubert „Zeit für Rebellen“ am Donnerstag, 15.7., Beginn 20 Uhr, Festwiese Adams Gasthof in Moritzburg. Karten zu 34 Euro gibt es an allen bekannten VVK-Stellen sowie unter www.agentour.org