Der Server war dem Ansturm nicht immer gewachsen. Wenn die Anmeldung für die beiden kürzeren Strecken des Moritzburger Schlosstriathlons startete, bildeten sich alljährlich virtuelle Warteschlangen. Dies könnte auch an diesem Donnerstag ab 18 Uhr wieder so sein, wenn sich die Hobbysportler für die Olympische und die Jedermann-Distanz registrieren können.
„Die Leute wollen unbedingt wieder bei einem Wettkampf teilnehmen, freuen sich darauf“, fasst Cheforganisator Reiner Mehlhorn die Stimmung zusammen. Im vergangenen Jahr gab es nur wenige Möglichkeiten. Im August und September, als die Corona-Zahlen niedrig waren und es weniger Einschränkungen gab, konnten etwa der Leipziger Triathlon und der Knappenman ausgetragen werden, allerdings mit dezimiertem Starterfeld.
Der Schlosstriathlon dagegen, traditionell am zweiten Juni-Wochenende terminiert, musste erstmals in der 19-jährigen Geschichte abgesagt werden. „Da wir das frühzeitig schon im April entschieden hatten, sind wir als Moritzburger Triathlonverein mit einer schwarzen Null rausgekommen“, erklärt Mehlhorn. Die Startgebühren wurden zurückerstattet – abzüglich einer Aufwandsentschädigung, die zwischen 10 und 15 Euro lag. „Zehn Prozent haben den gesamten oder einen Teil des Betrages auch gespendet.“

Am 12. und 13. Juni soll nun die Jubiläumsauflage ausgetragen werden. „Wir gehen auch davon aus, dass es so kommen wird“, sagt Mehlhorn. Blauäugig sind er und seine Mitstreiter allerdings nicht. Einmal im Monat tauschen sie sich in einer Videokonferenz mit der Deutschen Triathlon-Union und anderen Veranstaltern über Hygienekonzepte aus. Die Moritzburger planen drei Szenarien. So werden derzeit nur 1.500 statt der sonst üblichen 1.800 Startplätze vergeben. Das soll vor allem in der Wechselzone für mehr Abstand sorgen. „Wenn es weniger Einschränkungen geben sollte, könnten wir auch wieder auf 1.800 aufstocken“, sagt Mehlhorn. Über die letzte Variante würde er am liebsten gar nicht sprechen, es wäre die erneute Absage. Sollte die nötig sein, würde die Entscheidung wieder im April fallen.
Fehlender Zuspruch wäre aber keinesfalls der Grund, selbst wenn Mehlhorn beobachtet hat, dass „die Leute schon ein bisschen zurückhaltender sind als in den Jahren davor“. Trotzdem ist die Staffel über die Halbdistanz bereits ausgebucht, die Anmeldung für die beiden langen Kanten begann bereits am 7. Januar. Auf der Ironman-Strecke sind 60 Prozent der Plätze weg. Aufgeben ist bei Triathleten die letzte Option.