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Moschee-Bau verzögert sich weiter

Seit sechs Jahren ist eine Moschee im Norden Leipzigs geplant. Doch es hakt im Detail. Dabei braucht die Ahmadiyya-Gemeinde dringend Gebetsräume.

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So soll die Moschee in Leipzig-Gohlis einmal aussehen.
So soll die Moschee in Leipzig-Gohlis einmal aussehen. © Jan Woitas/dpa

Leipzig. Die islamische Ahmadiyya-Gemeinde wartet noch immer auf die Baugenehmigung für ihre geplante Moschee in Leipzig. Der Antrag für den Bau im Stadtteil Gohlis sei im Mai an die Stadtverwaltung gegangen, sagte der Bundesvorsitzende der Glaubensgemeinschaft, Abdullah Uwe Wagishauser, am Montag. Seitdem warte die Gemeinde auf eine Entscheidung.

Eine Sprecherin des Amtes für Bauordnung und Denkmalpflege teilte unterdessen mit, dass fehlende Dokumente der Gemeinde zur Verzögerung im Prozedere führen würden. Ohne die vollständigen Unterlagen könne die Bescheinigung des Bauantrags nicht vorgenommen werden. "Wir sind dran", sagte Wagishauser. Es werde weitere Gespräche mit der Stadt geben, so der Bundesvorsitzende der islamischen Gemeinde.

Wann genau der Bau der Moschee anlaufen kann, könne er noch nicht sagen. Zuletzt war ein Beginn im Jahr 2020 geplant. Räumlichkeiten würden in der wachsenden Gemeinde mit über 100 Mitgliedern dringend gebraucht. Wie der für Leipzig zuständige Imam Umer Rashid Malik mitteilte, habe man vor rund einem Jahr Gebetsräume in der Eisenbahnstraße aufgeben müssen. Seitdem sei die Gemeinde auf der Suche nach Räumlichkeiten. Einen festen Ort für Gebete und Gemeindearbeit habe man derzeit nicht.

Die geplante Moschee in Leipzig ist eines der ersten islamischen Gotteshäuser in Ostdeutschland außerhalb Berlins. Schon seit 2013 ist bekannt, dass die Gemeinde bauen will. Nach Bekanntgabe der Pläne kam es immer wieder zu heftigen Protesten von Anwohnern. Eine weitere Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde entsteht derzeit in Erfurt. Der Rohbau sei dort nun so gut wie fertig, bald gehe der Innenausbau los, sagte Wagishauser.

Die weltweit vertretene Ahmadiyya-Gemeinde gilt als integrationsbereit und friedliebend, zugleich auch wertkonservativ. Die Mitglieder bezeichnen sich als offen und reformerisch, richten sich aber streng nach den Vorschriften des Korans. In die Kritik geraten ist die Gemeinde in der Vergangenheit vor allem wegen ihrer konservativen Geschlechterrollen. (dpa)