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Motorradclub bleibt verboten

Mitglieder des sächsischen Gremium-MC sollen versucht haben, einen Jugendlichen zu töten.

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© Foto: MKL-NEWS / Marco Klinger

Freital. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat das Verbot des sächsischen Regionalverbandes des Motorradclubs MC Gremium bestätigt. Im Mai 2013 hatte der damalige Bundesinnenminister, Hans-Peter Friedrich, den Verein und seine Teilorganisationen in Dresden, Chemnitz, Plauen und die brandenburgischen Nomads Eastside verboten. Die Mitglieder der Vereinigung hatten unter anderem auch im Freitaler Gasthof „Sächsischer Wolf“ ein Quartier.

Das Ministerium hatte die Motorradclubs nach Machtkämpfen in Königs Wusterhausen aufgelöst. Ein Gremium-MC-Mitglied wurde niedergestochen, weil es einen Hells-Angels-Präsidenten beleidigt haben soll. Bei einem mutmaßlichen Racheakt im Dezember 2011 vor einer Diskothek wurde ein unbeteiligter 15-jähriger Jugendlicher schwer verletzt. Die Beweisaufnahme ergab, dass die Tat dem Regionalverband Sachsen zuzuordnen ist. Der Verein und sein Sprecher haben sich nicht glaubhaft distanziert, teilte das Gericht mit. Die beteiligten Mitglieder des Vereins seien hingegen noch mit einem Amt oder einer Auszeichnung, einem sogenannten No-Mercy-Patch zum Aufnähen auf die Motorrad-Rocker-Kutte, belohnt worden.

Die Organisationen hatten vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen das Verbot geklagt. Das letztinstanzlich zuständige Gericht hat die Klagen abgewiesen. Das Bundesministerium sei zu Recht davon ausgegangen, dass der Hauptzweck des Regionalverbands nicht in der kameradschaftlichen Pflege des Motorsports, sondern in gewalttätigen Gebiets- und Machtkämpfen liege. (SZ)