Rom. Die italienische Hauptstadt Rom ringt weiter um eine Lösung in ihrer Müllkrise. Der Plan, die Abfälle im Umland in den Regionen Umbrien und Latium zu entsorgen, stieß dort auf erbitterten Widerstand der regionalen Politiker.
Die Präsidentin von Umbrien, Catiuscia Marini, sagte laut der Nachrichtenagentur Ansa am Freitag, der Vorschlag sei wohl ein Scherz. „Die Not in der Hauptstadt darf nicht durch die Dringlichkeit der Umstände auf andere Gebiete zurückfallen“, sagte der Bürgermeister von Cassino, Carlo Maria D’Alessandro. Er sei zum Äußersten bereit, um eine zusätzliche Verbrennung von Abfällen in der benachbarten Anlage Acea zu verhindern. Rom kann den Berichten zufolge nur etwa ein Drittel seines Mülls selbst entsorgen - und erstickt geradezu in Abfällen.
Medien verweisen nun auf einen früheren Plan der Müllentsorgungsgesellschaft Ama, den Dreck der Hauptstadt nach Österreich und Deutschland zu bringen. Der Plan habe vorgesehen, jeden Tag 500 Tonnen Abfall per Zug über die Grenzen nach Norden zu bringen, schreibt der „Corriere della Sera“ in seiner Rom-Ausgabe am Freitag.
Laut der Zeitung „Il Giornale“ sagte Roms Umweltstadtrat Mauro Buschini, am 8. August seien Anfragen an die Behörden in Österreich und Deutschland gegangen, die binnen 30 Tagen beantwortet werden sollen. (dpa)