Riesa
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Museum sucht Amiga-Platten

Eine geplante Ausstellung in Riesa zeigt ungewöhnliche Exponate - und könnte noch mehr brauchen.

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Wer kennt sie noch? Nur eine kleine Auswahl von Amiga-Schallplatten.
Wer kennt sie noch? Nur eine kleine Auswahl von Amiga-Schallplatten. © Uwe Päsler Stadt Riesa

Riesa. Wer erinnert sich noch an lange Schlangen vor dem Schallplattenladen an der Ernst-Thälmann-Straße, wenn sich herumgesprochen hatte, dass es West-Titel zu kaufen gab? Man wusste zwar nicht, welche in Rillen gepressten Songs im Angebot waren, angestellt hat man sich trotzdem! 

Doch nicht nur die Amiga-Lizenzproduktionen der Titel aus dem "NSW" (dem "Nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet") waren gefragt. Die vom staatlichen Tonträgerproduzenten der DDR herausgegebenen Schallplatten umfassten alle Genres der Musik - von Jazz über Schlager, Beat, Rock, Folklore, Klassik, Blasmusik bis hin zu Kinderliedern - und bürgten stets für höchste Qualität. Bis heute wird das Label Amiga von Sony Music betrieben, schreibt so seit 1947 Musikgeschichte und hat zahlreiche Stars und Trends hervorgebracht.

Mit der Ausstellung „Mythos und Kult des ersten deutschen Schallplatten-Labels“ will das Stadtmuseum Riesa ab dem 22. März an die Tradition von Amiga erinnern. Die Riesaer erwartet eine unterhaltsame musikalische Zeitreise, die vom Bernburger Kurator Torsten Sielmon erarbeitet und gestaltet wurde.

Fakten und Bilder zur Amiga-Geschichte, Banner mit persönlichen Botschaften von Künstlern wie Angelika Mann, Uwe Hassbecker von Silly und Frank Schöbel, eine Hitwand und persönliche Leihgaben, unter anderem der legendäre Bühnenkoffer von Fred Frohberg aus den 1950er Jahren, Bühnenkleider von Julia Axen, die Lederjacke von Silly-Frontfrau Tamara Danz sowie diverse Auszeichnungen und Ehrungen werden in der Ausstellung zu sehen sein.

Vielleicht gibt es noch gut gehütete Erinnerungen an den Schallplattenproduzenten der DDR oder die Stars und Sternchen jener Zeit? Das Stadtmuseum würde sich freuen, wenn die Ausstellung in Riesa durch Lieblings-LP, Plakate, Fotos, Autogramme, aber auch Plattenspieler ergänzt würde. (SZ)

Informationen nimmt das Stadtmuseum entgegen unter 03525 659300 oder [email protected].

Ramona Geißler (li.) und Heike Schlorke vom Stadtmuseum Riesa mit Kurator Torsten Sielmon. Er übergab für die Ausstellung zwei Lederjacken von Heinz Rudolf Kunze.
Ramona Geißler (li.) und Heike Schlorke vom Stadtmuseum Riesa mit Kurator Torsten Sielmon. Er übergab für die Ausstellung zwei Lederjacken von Heinz Rudolf Kunze. © Stadtmuseum Riesa