Merken

Museumsbus rollt aufs Land

Das umgebaute Gefährt soll Schülern abseits der Großstadt Kunst näherbringen. Los geht es mit Legosteinen.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Michael Kretschmer (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen, spricht bei der Auftaktveranstaltung zur Museumsbus-Tour der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit Kindern im mobilen Museum in einem Bus.
Michael Kretschmer (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen, spricht bei der Auftaktveranstaltung zur Museumsbus-Tour der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit Kindern im mobilen Museum in einem Bus. © dpa/Monika Skolimowska

Dresden. Tausende weiße Legosteine, Stoffbeutel zum Bedrucken: Mit einem extra umgebauten Museumsbus wollen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mehr Kinder und Jugendliche auf dem Land für zeitgenössische Kunst begeistern. Von März an rollt der ehemalige Stadtbus durch Sachsen.

Generaldirektorin Marion Ackermann sprach am Mittwoch in Dresden von einem bisher einmaligen Projekt und einer "tollen Chance". So müssten die Schüler für einen Museumsbesuch nicht den teils umständlichen Weg nach Dresden auf sich nehmen, sondern der Bus komme direkt zu ihnen. "Das Angebot ist kostenlos. Das einzige, was wir brauchen, ist ein Parkplatz vor der Schule."

Bis Juni macht das mobile Museum mit Spieltisch und gemütlichem Podest Halt an 50 Grundschulen, darunter in Annaberg, Hoyerswerda, Kamenz und Zittau. An Bord ist ein Werk des dänisch-isländischen Künstlers Ólafur Elíasson, das derzeit auch in der "Kinderbiennale" im japanischen Palais in Dresden zu sehen ist: Unmengen weißer Legosteine laden dazu ein, Visionen einer zukünftigen Stadt zu bauen. "The cubic structural evolution project", heißt das Werk.

Die Kinder sind begeistert. So viele Steine auf einem Haufen hat die neun Jahre alte Luisa noch nie gesehen: "Und eigentlich sind die Legosteine ja bunt." Ackermann sprach von "Konzeptkunst zum Anfassen". Ohne Bauanleitung könnten die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. "Und erleben, wie Stadtlandschaften von Werden und Vergehen geprägt sind." Die Bauten nehmen immer wieder neue Formen an, Menschen können gemeinsam aktiv werden.

Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) war von dem Auftakt äußerst angetan. Nicht nur Kinder in der Stadt sollten von den vielfältigen Angeboten der Museen profitieren. "Alle in diesem Land sollen etwas davon haben."

Nachdem der Museumsbus als Satellit der "Kinderbiennale" durchs Land getourt ist, soll das Gefährt für weitere mobile Ausstellungen der SKD genutzt werden. Die "Kinderbiennale. Träume und Geschichten", die noch bis 24. Februar in Dresden zu sehen ist, hat laut SKD bisher rund 60.000 Besucher angezogen und damit so viele wie noch keine Ausstellung bisher im Japanischen Palais. (dpa)

So sieht der Bus von außen aus.
So sieht der Bus von außen aus. © dpa/Monika Skolimowska