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Musikalischer Weltverbesserer

Der Schöpfer von „Jule wäscht sich nie“ kommt am Sonnabend in die Martinskirche.

Von Kathrin Krüger
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Der bekannte Liedermacher Gerhard Schöne singt am Sonnabend, 16 Uhr in der Lampertswalder Kirche. Es gibt noch Karten.
Der bekannte Liedermacher Gerhard Schöne singt am Sonnabend, 16 Uhr in der Lampertswalder Kirche. Es gibt noch Karten. © PR

Lampertswalde. Schon zu DDR-Zeiten war Gerhard Schöne ein Star, ein Promi wider Willen. Obwohl der Meißner Stadien füllen kann, gilt er als Meister der leisen Töne. Als einer, der lieber eine Welt erträumt, als mit selbstgefälligen Parolen Zukunftspessimismus zu verbreiten. Zu einem Familienkonzert kommt der 67-jährige fünffache Vater nun am Sonnabendnachmittag in die Lampertswalder Kirche. 

Der Schöpfer solcher Ohrwürmer wie „Jule wäscht sich nie“ oder „Wenn du glücklich bist“ begeistert mittlerweile zwei Generationen von Kindern. Seine Lieder werden heute in Ost, West, Süd und in der Mitte gleichermaßen geschätzt – vom Feuilleton, den Kinderprogrammen im Hörfunk, bei Kirchentagen oder in der Komischen Oper in Berlin, bei vielen begeisterten Kinderchören sowieso. Das größte Erlebnis bleiben aber seine Konzerte – für die kleinen wie großen Menschenkinder gleichermaßen. Seine Lieder für Kinder gehören zum allerbesten, was in unserem größer gewordenen Lande derzeit zu hören und zu erleben ist. Dabei werden nicht nur seine Hits wie die „Jule“ oder der „Popel“ erklingen, aber die natürlich auch. Spaß, Mitmachen und Mitbewegen sind wie immer garantiert.

Musikalische Mitstreiter sind diesmal Ralf Benschu, der vor Jahren einige Hits und die Konzerte von Keimzeit veredelte, an Saxofon und Klarinette sowie Jens Goldhardt, der mit einer elektrischen Orgel durchaus für überraschende Töne verantwortlich sein dürfte.

Gerhard Schöne hat seit 1990 allein 24 Alben sowie mehrere Song- und Hör-Bücher veröffentlicht. Für sein letztes Album für Kinder und Erwachsene „Ein Tag im Leben eines Kindes“ hatte sich Schöne mit dem Leipziger Gewandhauskinderchor verbündet. Eine neue CD mit Schlummerliedern aus aller Welt ist gerade in Vorbereitung. 2016 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Meißen. Zusammen mit seiner Frau und fünf Kindern lebt Schöne seit 15 Jahren in der Domstadt. „Ein Meißner, der mit seinen Liedern voller Menschenliebe ein warmes, helles Bild der Stadt verbreitet. Ein Meißner, der diesen Preis als Geschenk annimmt, wie ein Kind“, hieß es damals. 

Schöne war selbst noch ein Kind, 12 Jahre alt, als er im Theater Meißen seine ersten Lieder sang. Der St. Afra-Pfarrer Bernd Oehler würdigte in seiner Laudatio den Preisträger als „Wahrer der Werte der friedlichen Revolution, die mit Kerzenlicht und ,Keine Gewalt!´ von Sachsen aus ihren Ausgang nahm.

Wie politisch der Liedermacher denkt und handelt, zeigte er vor genau zehn Jahren bei seinem Schulboykott. Schöne hatte seine beiden Söhne von Mitte bis Ende März 2009 nicht auf die Freie Werkschule geschickt und damit gegen die Schulpflicht verstoßen. Er wollte sich mit seiner Aktion nach dem Amoklauf von Winnenden für eine Verschärfung des Waffenrechts einsetzen. Konsequenzen musste er danach glücklicherweise nicht erdulden: Das Landratsamt sagte damals, es liege im Ermessen eines Schulleiters, Regelverletzungen anzuzeigen.

Der Eintritt zum Konzert am Sonnabend, 16 Uhr, kostet 13 Euro für Erwachsene und acht für Kinder von vier bis 14 Jahren. Karten sind auch noch an der Tageskasse erhältlich. Der Vorverkauf läuft bis Freitag im Pfarramt, bei Korbwaren Kreße in Lampertswalde und im Landhandel Heinrich in Blochwitz. Im Anschluss an das Konzert lädt die Kirchgemeinde zum Grillen auf dem Pfarrhof ein. Am 8. September tritt Schöne in der Kirche Wantewitz auf.

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