Es mag eine Folge der Diskussion der vergangenen Jahre über die Folgen der Kinderlosigkeit sein: Offensichtlich hat sich im Bewusstsein junger Menschen etwas getan. Der Wunsch nach eigenen Kindern ist gewachsen, und – was noch bemerkenswerter ist – der Mut, auch ohne hundertprozentige Absicherung Kinder in die Welt zu setzen, hat zugenommen.
Es ist dies ein Gewinn von Lebensklugheit. Denn die idealen Bedingungen für die Elternschaft gibt es so selten wie den einen richtigen Zeitpunkt, Nachwuchs zu bekommen. Wer Kinder will und sich mit seinem Partner einig ist, soll Kinder kriegen – auch wenn (noch) keine Bilderbuchbedingungen herrschen.
Natürlich müssen Politik und Wirtschaft die Bedingungen weiter verbessern. Kinder dürfen kein Armutsrisiko bleiben. Vorangegangene Generationen hätten indes weit weniger Kinder bekommen, wenn sie abgewartet hätten, dass die Verhältnisse so gut sind wie in der Mehrheit der Fälle heute. Paradoxerweise sind es oft aber gerade die potenziellen Großeltern, die ihren Kindern vom zeitigen Kinderkriegen abraten. Vielleicht fehlt es manchmal auch am Mut zur Großelternschaft.