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Nachbarn: Kein Wegerecht aus Gewohnheit

Der BGH hat einen nicht seltenen Streit zwischen Nachbarn entschieden. Der eine darf das Grundstück des anderen nicht durchqueren, nur weil er es immer macht.

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Aus Gewohnheit darf ein Grundstücksbesitzer nicht das des anderen durchqueren.
Aus Gewohnheit darf ein Grundstücksbesitzer nicht das des anderen durchqueren. © Fabian Strauch/dpa (Symbolbild)

Karlsruhe. Nachbarn haben kein Recht, ein angrenzendes fremdes Grundstück zu durchqueren, nur weil das schon immer so gemacht wurde. Sicherheit gibt es nur, wenn das sogenannte Wegerecht im Grundbuch eingetragen steht, wie der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Freitag klarstellte. Auf ein Wegerecht aus Gewohnheit können sich Nachbarn bei solchen Streitigkeiten nicht berufen. (Az. V ZR 155/18)

In dem Fall aus dem Raum Aachen kommen die Eigentümer dreier Häuser nur über benachbarte Grundstücke zu ihren Garagen. Jahrzehntelang war das kein Problem. Jetzt will der Nachbar ihnen die Zufahrt sperren.

Nach dem BGH-Urteil ist das sein gutes Recht. Denn im Grundbuch gibt es keinen Eintrag. Die betroffenen Eigentümer können jetzt nur noch hoffen, dass das Oberlandesgericht Köln ihnen ein sogenanntes Notwegerecht einräumt. Das kommt allerdings nur infrage, wenn die Grundstücke ohne die Zufahrt zu den Garagen nicht "ordnungsmäßig benutzt" werden können. Sie müssten außerdem dafür bezahlen. (dpa)