Döbelner Matratzenmanufaktur will expandieren

Döbeln. Kay Steinbach hat sich mit der "Soulmat" dem gesunden Schlaf verschrieben. Seit 2014 produziert er mit seinem Team im Döbelner Gewerbegebiet Ost die hochwertigen Matratzen. Und zwar so erfolgreich, dass er jetzt expandieren muss. Die angemieteten Räume seien zu klein geworden, sagte er. Die Firma war in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen und beschäftigt insgesamt 21 Mitarbeiter.

Bisher ist die Firma zweigeteilt. Der Sitz der Product Emotion GmbH ist in Radebeul, die Produktion ist in Döbeln in gemieteten Räumen bei der Spedition Ebenroth untergebracht. Steinbach will die Teilbereiche in Döbeln mit dem Neubau zusammenführen.
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Ein Grundstück für den Firmensitz hat er gefunden. Der Stadtrat wird sich am Donnerstag mit dem Verkauf einer 13.500 Quadratmeter großen Fläche im Gewerbegebiet Süd an der B 169 beschäftigen.
Auffrischung für gebrauchte Matratzen
Auf dem Gelände werden Produktionsräume, ein Lager, Showräume für die Präsentation entstehen. Zudem will Steinbach eine ganz neue Idee umsetzen.
Er plant eine Waschanlage für seine Matratzen. Aufgrund des Aufbaus bringen sie dafür alles mit. Der Kern der mehrteiligen Matratze ist luft- und damit auch wasserdicht. Und auch andere Komponenten lassen sich mit Wasser reinigen.
Steinbach denkt diese Idee groß. Nicht nur die privaten Käufer der Soulmat sollen sich ihre Matratze alle paar Jahre auffrischen lassen können. Er denkt vor allem auch an die Hotels, die ihre Betten mit seinen Matratzen ausstatten sollen.
"Die Schweizer und die Österreicher sind da ganz weit vorn. Die ersten Hotels haben schon zugeschlagen. Bei den Deutschen dauert das länger. Alle finden das toll, aber es darf nichts kosten."
Steinbach ist davon überzeugt, dass die Gäste in einigen Jahren danach fragen werden, auf welchen Matratzen sie schlafen. Und er bietet den Hotels ein Rundum-sorglos-Paket an. Er will nicht nur Matratzen liefern, sondern auch den Service und eine Komplettreinigung alle paar Jahre anbieten.
Waschanlage muss noch entwickelt werden
Ein technisches Problem ist noch zu lösen: Matratzenwaschanlagen gibt es bisher nicht. Allerdings gibt es Waschanlagen für Lebensmittelkisten. Steinbach ist mit einem Hersteller in Kontakt, um solch eine Anlage an seine Bedürfnisse anzupassen. Für die Maschine brauche er Platz: "Die ist 20 Meter lang", sagte er.
In diesem Jahr will Steinbach die Planung abschließen und die Finanzierung klären. Mit einem Baubeginn rechnet er vielleicht fürs Frühjahr 2023. Zu den Investitionskosten hat er bisher nur vage Vorstellungen. "Gefühlt werden es wohl um die 2,5 bis 3,5 Millionen Euro sein."
Steinbach hatte seine Matratze, die mit Dresdner Hochschulen entwickelt wurde, in den vergangenen Jahren nicht zuletzt über das Fernsehen bekannt gemacht. So war der Unternehmer bei der ProSieben-Erfindershow "Das Ding des Jahres" angetreten. Die "Soulmat" lässt sich über das Abpumpen oder Einlassen von Luft in der Härte einstellen.
Zudem verspricht der Hersteller eine Haltbarkeit von 25 Jahren. Der hohe Preis von deutlich über 1.000 Euro relativiere sich dadurch, meint Steinbach. "Alle zwei bis acht Jahre muss man andere Matratzen austauschen und dafür 200 bis 800 Euro ausgeben." Seine Matratze sei damit auch deutlich nachhaltiger.