Dresden. Das Schild des Discounters leuchtet schwach im Dunkeln. Es ist 22.15 Uhr. Drei Mitarbeiterinnen stehen vor dem Eingang, in ihren Händen qualmen die Feierabend-Zigaretten.
"Lass mal noch um die Ecke gehen", flüstert Rolf und radelt voran. Seine schwarze Jacke ist dunkler als die Nacht. "Wir warten hier noch kurz, bis die weg sind." Rolf stellt sein Rad ab. Seit einigen Jahren zieht er nachts durch die Dresdner Straßen, dann, wenn die Läden geschlossen sind, geht er "einkaufen". Ohne Geld, mit vielen Tüten und einer Stirnlampe.