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Nachweihnachtstrubel bei Riesas Händlern

Die Geschäfte zwischen den Feiertagen laufen gut – vor allem wegen der Geschenkgutscheine.

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© Sebastian Schultz

Von Christoph Scharf, Stefan Lehmann und Eric Weser

Riesa. Frohe Gesichter im Riesapark: Bei Spiele Max ist das Weihnachtsgeschäft noch einmal besser gelaufen als im Vorjahr, sagt der stellvertretende Filialleiter André Berencsi. Der Verkaufsknaller schlechthin seien die Hatchimals gewesen, eine Mischung aus Tamagotchi und Kuscheltier. Ansonsten gelte: „Lego geht immer!“ Besonders nachgefragt gewesen sei ein großer Schaufelradbagger. Kostenpunkt: mehr als 200 Euro.

Viel los ist dieser Tage auch auf und an der Hauptstraße. Die Kunden drängeln sich etwa im Media Markt in der Elbgalerie. Der Grund: Gutscheine als Weihnachtsgeschenk sind wie jedes Jahr gut gelaufen, sagt Geschäftsleiter Christian Jäschke. „Die meisten davon werden gleich in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr eingelöst.“ Familien mit Kindern, Jugendliche, Senioren suchen zwischen den Regalen nach dem passenden Artikel. Allerdings werden die ersten Geschenke auch schon wieder eingetauscht. Da reiche schon die falsche Farbe des Smartphones. Ein Umtausch sei aber kein Problem, sagt der Geschäftsleiter.

Smartphones gehörten ohnehin wieder zu den gefragtesten Weihnachtsgeschenken im Media Markt, außerdem Tablets und Playstations, aber auch elektrische Rasierer. Im Kommen ist ein Artikel, mit dem man das schlechte Gewissen nach den Festbraten beruhigen und den guten Vorsatz fürs neue Jahr angehen kann: Fitnessarmbänder, die wie eine moderne Armbanduhr aussehen, aber Puls, Schritte, Höhenmeter oder Schlafdauer aufzeichnen und per App auf dem Smartphone anzeigen. Gute Exemplare gibt es ab etwa 150 Euro.

Eine Etage darunter bei C&A hat das Nachweihnachtsgeschäft erst am Mittwoch richtig begonnen. „Am Dienstag waren die Leute vor allem noch Lebensmittel kaufen“, sagt Filialleiterin Karola Vaupel. Am häufigsten werden Geschenke in der falschen Größe getauscht. Bei Damen war Unterwäsche der Geschenke-Klassiker, bei Herren Pullover und Hemden. „Und für Kinder waren zu Weihnachten schicke Outfits gefragt – Oberteil und Hose oder Schlafsachen“, sagt die Filialleiterin.

Ein Stück die Hauptstraße hinab bei Spielwaren Strehle läuft der Ausverkauf noch. Schuh-Eberhard gegenüber hat seine Türen bereits ganz geschlossen, ebenso die Boutique Modern Fashion. Geöffnet hat dagegen die Buchhandlung Thalia. Dort lösen viele Kunden ihre Gutscheine ein – oder bringen Bücher zurück, die sie doppelt geschenkt bekommen haben. Mancher hat das gleiche Werk gleich dreimal unterm Weihnachtsbaum gehabt, erzählt Filialleiter Denny Funke. Mit dem Kassenbon ist der Umtausch kein Problem – solange der Preis nicht weggestrichen und das Buch unbeschädigt ist. Mit dem Weihnachtsgeschäft zeigt sich der Filialleiter sehr zufrieden. Gut sei in Riesa gelaufen, was auf den Beststeller-Listen stand. Zum Beispiel der Gesellschaftsroman „Unterleuten“ der Ex-Leipzigerin Juli Zeh.

In Baumärkten ist der Weihnachtstrubel nicht ganz so stark zu spüren, sagt Toom-Marktleiter Manuel Kluge. „Aber wir hatten kurz vor Weihnachten eine Aktion, bei der die Kunden für einen 50-Euro-Gutschein nur 40 Euro zahlen mussten. Das lief sehr gut.“ Auch mit dem Weihnachtsbaumverkauf ist Kluge zufrieden. Wer doch ein Werkzeug erhalten hat, das er nicht braucht, der könne die Ware bei Toom problemlos umtauschen. In diesem Jahr habe man nach einem Todesfall in der Familie sogar einen Weihnachtsbaum zurückgenommen. Wenn die Kunden den Kassenzettel noch haben, bekommen sie laut Kluge auch das Geld zurück. „Wir sind da sehr kulant.“