Malschwitz. Erfolg klingt manchmal wie das Knacken einer Eierschale – 450-faches Knacken. So viele Sachsenhuhn-Küken schlüpften am Beginn dieser Woche in einer Brutstation in Haselbachtal.
Gespannt hatten die Mitarbeiter des Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichland auf diesen Moment gewartet, denn die Geflügelrasse, zu der die jungen Hennen und Hähne zählen, steht auf der Liste der gefährdeten Haustierrassen. Um das pflegeleichte Geflügel vor dem Aussterben zu retten, initiierte das Biosphärenreservat zu Beginn dieses Jahres ein Zuchtprojekt, das sich dem Erhalt des Sachsenhuhns widmet.
Der erste Meilenstein in dem Vorhaben ist mit dem Schlupf der Küken erreicht. "Die Impfung ist erledigt. Jetzt sind Wärme und gutes Futter essentiell für die Tiere, um Verluste zu minimieren", gibt Projektmitarbeiter Sandro Tenne einen ersten Zwischenstand.
In zwölf Wochen steht für die Jungtiere die erste Bewährungsprobe an. Dann werden sie auf ihre Zuchttauglichkeit hin untersucht. Tiere, die sich zur Nachzucht eignen, verbleiben in der Aufzuchtstation bis sie das Alter von sechs Monaten erreicht haben. Erst dann werden sie den neuen Züchtern übergeben. Zuchtuntaugliche Tiere werden bereits im Alter von sechs Wochen an Geflügelhalter vergeben.
Derzeit liegt die Zahl lebender Sachsenhühner im dreistelligen Bereich. Um den Erhalt der Rasse zu sichern, sei ein Bestand von 1.000 bis 1.500 Tieren mehr nötig, heißt es aus dem Biosphärenreservat. Um diese Zahl zu erreichen, soll das Projekt nach der Übergabe der Zuchttiere weitergeführt werden. Die Züchter sollen dann jährlich eine bestimmte Anzahl an Eiern für die Fortführung des Projektes zur Verfügung stellen.
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