Radebeul. Mit den Plänen für den Hochwasserschutz am Radebeuler Elbeufer sind die Planer wieder ein Stück vorangekommen. Drei Hochwasserschutzabschnitte gibt es zwischen Naundorf und Serkowitz. Für den Abschnitt vor dem Gewerbegebiet in Naundorf besteht ab jetzt Baurecht, sagt Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) auf einer Bürgerversammlung. Derzeit läuft die europaweite Ausschreibung, um ein Planungsbüro für die Arbeiten zu finden. Ende nächsten Jahres rechnet der OB mit dem Baustart. Dauern soll der Bau dann bis 2015. Auf gutem Weg ist Bert Wendsche zufolge auch das Vorhaben in Fürstenhain. Von der Friedenskirche bis in Richtung Auenweg soll hier ein Schutzdamm angelegt werden. Die überarbeitete Planung wird im Spätsommer erwartet. Danach geht der endgültige Plan zur Anhörung an die Landesdirektion, damit er dort geprüft werden kann, so Wendsche.
Wenn 2014 die Planfeststellung beschlossen wird, steht auch das Baurecht in Aussicht. Wird die jetzt vorgesehene Zeitschiene eingehalten, könnte der Hochwasserschutz in Fürstenhain 2016 fertig sein, sagte der OB. Etwas komplizierter sieht es seinen Worten nach im mittleren Abschnitt in Altkötzschenbroda, auf der Südseite des Angers aus. Während die Vorbereitungen vor dem Goldenen Anker und am Kirchgässchen planmäßig laufen, ist der Zeitplan für das Schutzvorhaben zwischen Pfarrhaus und Goldenem Anker schon überschritten. Dort wurde die Variante zum Bau an der Hangkante von einem Teil der Anwohner abgelehnt. „Die Gespräche zu einer neuen Linie laufen und sind auf einem guten Weg“, sagte das Stadtoberhaupt zum Stand der Dinge. Setzt sich diese Entwicklung fort, sei eventuell bald eine Machbarkeitsstudie zu erwarten. Seit 2002, dem Jahrhunderthochwasser wird an einer Verbesserung des Schutzes für Radebeul gearbeitet. Das erste große Bauvorhaben war das Ertüchtigen des vorhandenen Deiches.
Zehn Millionen Euro wurden dafür aufgewandt. Der Deich ist jetzt breiter angelegt und hat auf der Landseite einen auch bei Hochwasser befahrbaren Deichverteidigungsweg bekommen. Auch wurden Bäume entfernt, deren Wurzeln tief in den alten Deich ragten und das Erdreich lockerten. Neu ist ein sogenanntes großes Siel – ein Schieber mit Auffangbecken, der genutzt wird, um die Elbwiesen als Druckausgleich für den Deich im Notfall zu fluten.