Dresden. Eine spektakuläre Hochgeschwindigkeits-Verfolgungsjagd endete am Mittwochmorgen an einer Bordsteinkante in der Nähe der Autobahnabfahrt Kodersdorf an der A4. Mit einem schwarzen Peugeot, der zuvor in Döbeln gestohlen wurde, war ein 36-Jähriger in Richtung Polen unterwegs. Bis an sein Ziel schaffte es der mutmaßliche Dieb allerdings nicht. Bei Bautzen bemerkten Polizisten der gemeinsamen Fahndungsgruppe aus Bundespolizei und Zoll das Auto und nahmen die Verfolgung auf.
Als der Fahrer des gestohlenen Autos das Streifenfahrzeug bemerkte, beschleunigte er schlagartig und versuchte durch kurvige Manöver, seine Verfolger abzuschütteln. Vor der Abfahrt Weißenberg flogen bei Tempo 200 plötzlich vier Fußmatten aus dem Auto. Diesen konnten die Beamten ausweichen - und blieben dran.
Mit etwa 220 km/h raste der Flüchtende in den Königshainer Tunnel und schaltete die Scheinwerfer aus. Eigentlich gilt dort Tempo 80.
An der Autobahnabfahrt Kodersdorf, also direkt nach dem Tunnel, legte die Polizei einen Nagelgurt aus. Mit etwa 120 km/h fegte der Peugeot über das Hindernis. Mit aufgeschlitzten Reifen fuhr der Wagen noch ein Stück weiter. Durch die rasante Fahrweise kam es zur Gefährdung mehrerer Verkehrsteilnehmer.
In Kodersdorf stieß das Fahrzeug schließlich gegen eine Bordsteinkante und stoppte unmittelbar vor einer Mauer. Doch ans Aufgeben dachte der Mann noch nicht. Stattdessen riss er die Fahrertür auf und rannte davon. Allerdings war die Flucht zu Fuß nach wenigen hundert Metern vorbei. Die Polizei stellte ihn und legte dem 36-Jährigen Handschellen an.
Während der Überprüfung der Personalien stellte sich heraus, dass es sich bei dem mutmaßlichen Dieb um einen Polen handelte. Der Mann soll auch unter dem Einfluss von Drogen gestanden haben. Die weiteren Ermittlungen hat die Soko Kfz des sächsischen Landeskriminalamtes übernommen. (szo/fsc)