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Nebelschütz: Hürden für die Bildhauertage

Jedes Jahr im August treffen sich internationale Künstler an einem Steinbruch. Diesmal gibt es einige Probleme - doch die Vorbereitung läuft.

Von Heike Garten
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Hubert Lange vom Verein Steinleicht koordiniert die Vorbereitungen für die internationalen Bildhauertage in Nebelschütz.
Hubert Lange vom Verein Steinleicht koordiniert die Vorbereitungen für die internationalen Bildhauertage in Nebelschütz. © Matthias Schumann

Nebelschütz. Steinskulpturen stehen an der Einfahrt zum Steinbruch am Krabatstein in Miltitz. Sie weisen den Weg zum Standort des Vereins Steinleicht. In knapp drei Wochen finden auf dem Steinbruchgelände die 14. Internationalen Bildhauertage statt, und bereits jetzt sind Vereinsmitglieder mit den Vorbereitungen beschäftigt. 

Doch in diesem Jahr ist bei dem internationalen Symposium einiges anders - zum einen wegen Corona, vor allem aber wegen der angespannten Finanzsituation. "Wir wollten die Bildhauerwerkstatt zu 100 Prozent über verschiedene Fördertöpfe finanziert bekommen. Auch die Stiftung für das sorbische Volk gibt Geld für das Festival. „In diesem Jahr sind das 2.000 Euro“, so Hubert lange, zweiter Vorsitzender des Vereins Steinleicht, der die Bildhauertage organisiert.

Außerdem gibt es Geld aus der Kulturraumförderung, von der Ostsächsischen Sparkasse und der Gemeinde Nebelschütz. Der Verein selbst muss etwa 4.500 Euro an Eigenmitteln für die diesjährigen Bildhauertage aufzubringen.  "Keine leichte Aufgabe, aber die Bildhauertage abzusagen, wäre viel schlimmer gewesen", sagt Hubert Lange.

Bewerbungen digital angesehen

Insgesamt 34 Künstler hatten sich beim Verein um die Teilnahme an dem Symposium beworben. Sie mussten ihre Idee mit einer Beschreibung und einer Skizze davon einreichen, was sie in Miltitz fertigen wollen. Eine Jury, bestehend aus Vereinsmitgliedern, schaute sich die Bewerbungen genau an - in diesem Jahr alles auf digitalem Weg.  "Das ging viel schneller als sonst", so Hubert Lange. 

Letztlich entschied man sich für sechs Künstler. Sie kommen aus Bulgarien, Polen, Serbien und Deutschland. Auch zwei Sorben sind unter ihnen.  Eine Russin sollte ebenfalls dabei sein, aber sie darf derzeit ihr Land nicht verlassen. Die Zahl der Teilnehmer ist aufgrund von Corona etwas niedriger als in den vergangenen Jahren.

Um die aktuellen Corona-Bestimmungen einzuhalten, reicht es aber nicht, die Teilnehmerzahl zu verringern. Der Verein Steinleicht musste auch ein Hygienekonzept beim Landratsamt in Bautzen einreichen. Das war in der vorigen Woche. In den nächsten Tagen wollen Mitarbeiter vom Gesundheitsamt zum Steinbruchgelände kommen, um  zu schauen, wie das Konzept umgesetzt werden kann. Also gibt es bis jetzt noch kein behördliches Okay für die Bildhauertage.

Teilnehmer leben Kreativität aus

Bis zum geplanten Start ist aber auch noch etwas Zeit. Stattfinden soll das Kunstereignis vom 24. August bis zum 6. September. Vorgaben für die Künstler gibt es nicht. "Es ist nie etwas Konkretes geplant. Die Teilnehmer sollen ihre Kreativität ausleben. Das ist es ja, was ein Kunstsymposium ausmacht", weiß Hubert Lange. Und Besucher können ihnen bei der Arbeit über die Schulter schauen. Derzeit arbeit nur ein Künstler am Steinbruch, der ein Auftragswerk umsetzt.

Die Zeit bis zur Bildhauerwerkstatt nutzt der Verein, um vieles vorzubereiten. Derzeit sind bis zu 15 Leute über eine Maßnahme des Jobcenters und den Internationalen Bund (IB) am Steinbruch beschäftigt. So wurden von ihnen bereits die Zelte für die Bildhauer aufgebaut. Derzeit entsteht ein Dörrofen. Hinzu kommt noch eine transportable Trockentoilette. Außerdem kümmern sich die Leute, die aus der Region Kamenz, Pulsnitz und Königsbrück kommen, um naturerhaltende Maßnahme. Vertrocknete Bäume werden von ihnen aus dem Wäldchen geholt, neue gepflanzt. Hubert Lange koordiniert die ganzen Aufgaben, denn bis zu den Bildhauertagen gibt es noch jede Menge zu tun.         

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