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Neonazi-Gegner in Franken wehren sich

Nach Todesdrohungen per E-Mail in Form von individuell gestalteten Todesanzeigen sind fünf Neonazi-Gegner aus Franken an die Öffentlichkeit gegangen.

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Nürnberg. Nach Todesdrohungen per E-Mail in Form von individuell gestalteten Todesanzeigen sind fünf Neonazi-Gegner aus Franken an die Öffentlichkeit gegangen. Die fingierten Todesanzeigen mit den jeweiligen Namen ließen an „Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig“, teilten vier Betroffene in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Sie hätten daher Strafanzeige gestellt. Die Polizei in Nürnberg konnte am Wochenende zunächst nur eine der Anzeigen bestätigen. „Da ermittelt die Kripo bereits, im Raum stehen die Straftatbestände Bedrohung und Beleidigung“, sagte ein Sprecher am Sonntag.

Empfänger der E-Mails vom Freitag waren ein Journalist des Bayerischen Rundfunks, ein Gewerkschaftsfunktionär, ein Mitarbeiter der Nürnberger SPD und eine Sozialwissenschaftlerin. Sie alle bekräftigten, dass sie die Neonazi-Aktion nicht einschüchtern werde. Am Sonntag machte auch ein Nürnberger Stadtratsmitglied der Linken eine gegen ihn gerichtete Todesdrohung öffentlich.

Laut Bayerischem Rundfunk gab es derartige Kampagnen in Bayern - anders als in anderen Bundesländern - bisher nicht. Dortmunder Neonazis hätten im Februar eine ähnliche Aktion durchgeführt. (dpa)