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War das nur eine Party?

Am Männertag wurden in Pfaffendorf Polizisten angegriffen. Entsteht dort eine neue Neonazi-Szene? Eine Spurensuche.

Von Tobias Wolf
 10 Min.
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Nach einer rechten Party und Angriffen auf Polizisten am Himmelfahrtstag nahm die Beamten in Pfaffendorf 30 Personen in Gewahrsam.
Nach einer rechten Party und Angriffen auf Polizisten am Himmelfahrtstag nahm die Beamten in Pfaffendorf 30 Personen in Gewahrsam. © SZ

Eine schmale steile Straße führt hinauf, zur Rechten wächst die Festung Königstein in den Blick, zur Linken wird eine langgezogene Sandsteinmauer immer niedriger. Eine scharfe Linkskurve, der Lilienstein gerät in den Blick, eine noch schärfere Rechtskurve und Pfaffendorf ist erreicht. Das gut 600 Jahre alte Dorf ist einer der malerischsten Orte in der Sächsischen Schweiz.

Der 21. Mai ist ein perfekter Tag für eine Männertagsparty, auch am Abend sinken die Außentemperaturen kaum unter 18 Grad. Ein kurzer Betonplattenweg führt von der Hauptstraße auf ein Grundstück mit mehreren Gebäuden, eins hat drei Etagen und einen roten Giebel, davor ein flacher Anbau. Ein Vordergebäude steht quer vor dem Grundstück, schirmt das Areal dahinter ab. Dort feiern abends gegen 20 Uhr Dutzende Männer. Laute Musik und „Sieg Heil!“-Rufe hallen nach übereinstimmenden Zeugenaussagen durch Pfaffendorf. Auch Touristen, die in Pfaffendorf übernachten, hören die Rufe.

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