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Neubau mit Platz zum Gärtnern

In etwa einem Jahr wollen die Stadtentwickler an der Siebeneichener Straße erste Mieter begrüßen. Die können sogar Wein anbauen.

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© Claudia Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. Die Drei haben gut lachen. Weil es auf der Baustelle an der Siebeneichener Straße 45 planmäßig voran geht, sind sowohl Birgit Richter, Geschäftsführerin der Stadtentwicklungsgesellschaft Meißen (SEEG), Architekt Dietmar Hubert als auch Bauleiter André Roy von der Uwe Riße Bau GmbH zufrieden. „In der nächsten Woche werden wir eine Baustraße einrichten und die Gründung für die geplanten drei Reihenhäuser vornehmen“, sagt Architekt Hubert, der die Planung gemeinsam mit dem Meißner Architekturbüro Hauswald übernommen hat.

Bis Ende des Jahres sollen auf einer etwa 1 000 Quadratmeter großen Fläche die Häuser im Rohbau stehen. Diese lässt die Seeg für etwa 450 000 Euro hinter einem großen Wohnhaus, das seit über fünf Jahren leer steht, errichten. Da ein Gebäude mit bröckelnder Fassade nicht ins Bild passen würde, wird auch das Wohnhaus grundhaft saniert – „für etwa die gleiche Summe wie für die drei Reihenhäuser“, so Birgit Richter.

Mit dem Bau acht neuer Parkbuchten, dem Abriss von Nebengebäuden und der Gestaltung des Außenbereichs werden sich die Ausgaben beim ersten Neubauprojekt der SEEG auf etwa 1,2 Millionen Euro summieren. Außerdem habe man bereits die Zufahrt zum Grundstück von der Nord- auf die Südseite verlegt. Diese wird nach der Fertigstellung etwa fünf Meter breit sein. „Nach dem Start im Frühjahr sind wir bisher gut vorangekommen, haben einige größere Bäume, ein altes Waschhaus und einen vom Vorbesitzer genutzten Schuppen abgerissen“, erzählt Richter.

Nun werde die Baugrube für das Fundament der Reihenhäuser angelegt. Bis zum Spätsommer 2017 sollen die drei zweigeschossigen Häuser mit Flachdach und jeweils einer 105 Quadratmeter großen Mietwohnung fertiggestellt sein. Vermieten wird die SEEG auch die neuen Wohnungen im Vorderhaus. Hier planen die Architekten mit einer 120 Quadratmeter großen Familienwohnung im dritten Stock mit Blick auf Weinberge und das Elbtal vier Vierraum- und zwei Zweiraumwohnungen – alle mit Balkon oder Terrasse.

„Die beiden kleineren werden 60 Quadratmeter groß“, sagt Dietmar Huber. Und die Preise? Für die Wohnungen im bald sanierten Altbau wolle man versuchen, mit der Miete unter acht Euro kalt pro Quadratmeter zu bleiben, sagt Richter. Die Preise für die Reihenhaus-Wohnungen werden darüber liegen. Wo genau, dazu will sich die Geschäftsführerin zu diesem frühen Zeitpunkt nicht festlegen.

Angst vor Hochwasser müssten die potenziellen Mieter nicht haben. Selbst das Erdgeschoss im Altbau liege über dem höchsten Elbpegel von 2002, so Architekt Hubert. Die Reihenhäuser würden mit einem Abstellschuppen und Fahrradstellplätzen ausgestattet, gar nicht erst unterkellert. Eine Wohnung sei bereits reserviert, weitere Interessenten können sich bei der SEEG melden. Wer einst in die neuen Häuser zieht, darf sich nicht nur auf eine moderne Brennwert-Zentralheizung, Balkon und Wohnküche freuen. Auch die Natur wird in dem neuen Mini-Wohngebiet nicht zu kurz kommen. „Wir möchten auf einer Grünfläche zwischen den Häusern gerne zwei Zierapfel-Bäume pflanzen, dazwischen ein Weinspalier anlegen“, erklärt Birgit Richter. Um den Weinanbau und die Pflege sollten sich dann die Mieter selbst kümmern. Im hinteren Grundstücksbereich wird sich zukünftig eine reine Streuobstwiese erstrecken. „Einige der darauf befindlichen Bäume werden wir noch entfernen“, sagt Bauleiter André Roy.

Die Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit dem Umweltamt – schließlich erstreckt sich hinter dem Grundstück ein Landschaftsschutzgebiet. Trotzdem wird es in den nächsten Wochen laut werden, wenn nach und nach Gerüstbauer, Dachdecker und Zimmermänner anrücken.