Großröhrsdorf. Wenn es das Wetter erlaubt, setzt sich Dr. Mattias Trauzettel mit Stift und Block mitten hinein ins Grüne oder vor eine Dorfansicht, am besten direkt vor das Motiv. Malen war und ist die Entspannung des Burkauers. Nun stellt er seine Bilder unter dem Thema Oberlausitzer Impressionen im Heimatmuseum Großröhrsdorf aus. Zu sehen sind Aquarell- und Pastellbilder sowie Holz- und Linolschnitte. Insgesamt hat Matthias Trauzettel mehr als 26 seiner Arbeiten für diese Ausstellung ausgewählt.
Einmal im Jahr versuche er eine Ausstellung zu organisieren, so der 71-Jährige. Diesmal im Großröhrsdorfer Heimatmuseum, das als Fachwerkhaus besonders gut zu ihm und seinen Bildern passe. Denn das eine oder andere Motiv dieser Art findet sich auch in seinen Werken wieder.
Seine Motive wählt er spontan: „Man muss davorstehen, begeistert sein und sagen: Jetzt setzt du dich hin, denn das Licht fällt gerade so herrlich, und man fängt einfach an.“ Trauzettel malt Burkauer Ansichten ebenso wie Impressionen aus Bischofswerda, Bautzen, Rammenau, aber auch Wiesen oder Straßenzüge und immer wieder auch mal ein Umgebindehaus.
Zu sehen sind vorwiegend großformatige Aquarelle. „Für mich ist Aquarell die schwierigste Technik, denn sie erlaubt keine Fehler. Wenn einmal Farbe aufgetragen ist, geht sie an dieser Stelle nicht mehr weg. Beim Aquarell muss Weiß stehen bleiben." Es sei die hohe Kunst, auszusparen. Aber nicht nur Aquarelle und Mischtechniken sind ausgestellt, sondern auch Holz- und Linolschnitte sowie Grafiken und Illustrationen aus dem Oberlausitzer Hausbuch. Matthias Trauzettel erinnert sich gern an die 15 Jahre lange Zusammenarbeit mit dem Lusatia-Verlag. Allein für das in dem Verlag erschienene Oberlausitzer Hausbuch fertigte er über 300 Grafiken an.
Die Liebe zur Malerei hat der Burkauer seinem Vater, Architekt und Professor an der Universität in Dresden, zu verdanken. Der habe das künstlerische Talent seiner fünf Söhne gefördert. „Mein Vater wollte immer, dass ich Maler und Grafiker werde“, erinnert sich Matthias Trauzettel. Doch er hörte auf seinen Opa, der ihm mit typisch rollendem „R“ empfahl, etwas Richtiges zu lernen. Und so wurde er Tierarzt, hat aber das Hobby, wie er sagt, nie aufgegeben. (SZ)
Die Ausstellung ist bis Ende Oktober zu den Öffnungszeiten des Heimatmuseums (jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr) zu besichtigen. Bis Ende Juni ist auch von Dienstag bis Donnerstag jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen für Gruppen bis fünf Personen können unter Telefon 035952 46153 vereinbart werden. Die Corona-Schutzregeln sind zu beachten.
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