Genf/Athen/Skopje. Tausende Flüchtlinge sind derzeit auf der „Balkan-Route“ nach Mittel- und Nordeuropa unterwegs; die Behörden sind mit dem Ansturm völlig überfordert. Das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR fordert nun Mazedonien und Griechenland auf, mehr zur Bewältigung der Krise an der gemeinsamen Grenze zu tun. Menschenrechtsorganisationen warnen, Zehntausende Migranten könnten wegen der Abschottung Ungarns, das an seiner Südgrenze einen Zaun baut, unter prekären Bedingungen in Serbien und Mazedonien stranden.
Seit die mazedonischen Behörden die Grenze zu Griechenland wieder geöffnet haben, sind laut UNHCR am Wochenende mehr als 7 000 Flüchtlinge in Zügen und Bussen nach Serbien weitergereist. Die Migranten – meist Flüchtlinge aus Syrien, aber auch Iraker und Afghanen – hatten zuvor tagelang im Niemandsland an der griechisch-mazedonischen Grenze festgesessen. Die meisten von ihnen wollen nach Deutschland und in andere mitteleuropäische Länder kommen.
Die mazedonischen Behörden ließen gestern die Migranten ohne Probleme aus Griechenland einreisen. Das berichteten Augenzeugen vom Eisenbahn-Grenzübergang zwischen Idomeni (Griechenland) und Gevgelija (Mazedonien).
Serbien eröffnete ein zweites Aufnahmelager im Grenzort Miratovac. Den Behörden gehen die Dokumente aus, mit denen die Flüchtlinge nach Ungarn und in andere EU-Staaten weiterreisen können. (dpa)