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Neue Brücke in Genua eingeweiht

Beim Einsturz der Brücke im August 2018 starben über 40 Menschen. Nun ist die neue Brücke fertig und soll zum Symbol Italiens werden.

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Ein Regenbogen ist über der von dem italienischen Architekten Piano entworfenen Brücke San Giorgio zu sehen. Knapp zwei Jahre nach dem Einsturz der Morandi-Autobahnbrücke weiht die norditalienische Stadt Genua am Montagabend den Neubau ein.
Ein Regenbogen ist über der von dem italienischen Architekten Piano entworfenen Brücke San Giorgio zu sehen. Knapp zwei Jahre nach dem Einsturz der Morandi-Autobahnbrücke weiht die norditalienische Stadt Genua am Montagabend den Neubau ein. © Antonio Calanni/AP/dpa

Genua. Knapp zwei Jahre nach dem tödlichen Brückeneinsturz von Genua hat Italiens Staatsspitze den fertigen Neubau gefeiert. Für den Festakt am Montag hatten sich die Ehrengäste auf der Fahrbahn hoch über der ligurischen Hafenstadt versammelt. Schon vorher würdigten Politiker das Bauwerk als Signal für den Aufbruch des Landes, das von der Corona-Krise schwer gezeichnet ist. "Aus einer Wunde, die nach wie vor nur schwer heilt, erhebt sich das Symbol eines neuen Italiens", schrieb Ministerpräsident Giuseppe Conte auf Facebook. Der Premier sowie Staatspräsident Sergio Mattarella, mehrere Minister aus Rom und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens waren anwesend.

Regen und Sonnenschein wechselten sich kurz vor Beginn der Feier ab. Außerdem war zeitweise ein Regenbogen am grauen Himmel zu sehen.

Das Morandi-Viadukt war im August 2018 eingestürzt, 43 Menschen stürzten in die Tiefe und verloren ihr Leben.
Das Morandi-Viadukt war im August 2018 eingestürzt, 43 Menschen stürzten in die Tiefe und verloren ihr Leben. © Antonio Calanni/AP/dpa (Archiv)

Am 14. August 2018 war die Morandi-Brücke bei einem Unwetter eingestürzt, 43 Menschen starben. Die Zeremonie am Montag begann um 18.30 Uhr mit der Verlesung der Opfernamen, gefolgt von einer Schweigeminute und Reden.

"Wir hoffen, dass auch nach diesem Tag das Andenken an die Opfer nicht vergessen wird", hatte Egle Possetti vom Angehörigen-Komitee im Fernsehsender Sky TG24 gesagt. "Es muss einen Prozess geben." Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen der Schuld am Brückeneinsturz und möglicher Wartungsmängel laufen noch. Viele Opferangehörige hatten angekündigt, nicht am Festakt teilnehmen zu wollen.

Blick auf die neue Autobahnbrücke in Genua
Blick auf die neue Autobahnbrücke in Genua © Antonio Calanni/AP/dpa

Die Bilder des Unglücks hatten Italien schockiert. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise gilt die über einen Kilometer lange Konstruktion als Symbol für einen schnellen Wiederaufbau. Genuas Bürgermeister Marco Bucci sprach am Montag vorab von einer "Botschaft der Hoffnung", wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. 

Der Bau auf 18 hohen Pfeilern war vom Stararchitekten Renzo Piano (82) entworfen worden. Die Bauarbeiten gingen auch während der Sperren in der Corona-Pandemie voll weiter. Der normale Verkehr soll ab Mitte der Woche rollen. (dpa)