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Neue Gefahren in den Wäldern

Die Folgen des Sturms Friederike sind vielerorts noch immer nicht beseitigt. Durch den Frost hat sich die Lage nur verschärft und der Landkreis warnt.

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© Archivfoto: Rocci Klein

Bautzen. Auch gut eineinhalb Monate nach dem verheerenden Wintersturm „Friederike“ warnt das Landratsamt Spaziergänger und Wanderer ausdrücklich vorm Betreten der Wälder. Noch immer lauern dort große Gefahren – und inzwischen hat sich die Lage mancherorts durch anhaltenden Frost in den vergangenen Tagen sogar noch verschärft. Im Wald drohen inzwischen längst nicht mehr nur Gefahren durch herabstürzende Äste und umfallende Bäume, sondern auch durch buchstäblich wie Mausefallen zuschnappende Wurzelteller.

Bevor das Sturmtief Friederike Mitte Januar über den Landkreis Bautzen zog, hatten anhaltende Regenfälle den Waldboden vielerorts aufgeweicht. Friederike hatte in der Folge leichtes Spiel, riss viele Bäume samt ihrer Wurzel aus dem Boden. Vor allem Fichten kippten mitsamt des flachen Wurzelwerks um. Die großen Stämme liegen vielerorts im Wald, an ihrem Ende ragen die teils mehrere Quadratmeter großen Wurzelteller empor. Genau diese können jetzt zur tödlichen Falle werden.

Ungeachtet der strengen Minusgrade haben die Waldarbeiter weiter aufgeräumt. In der Regel werden bei den mit den Wurzeln aus den Boden gerissenen Bäume die Stämme an dem Ansatz zur Wurzel durchtrennt. Für gewöhnlich klappt der Wurzelteller dann zurück auf dem Boden, während der Rest des Baumes kleingesägt und abtransportiert werden kann. Weil bei Kälte der Boden allerdings durchgefroren war, blieben die Wurzelteller oft senkrecht stehen, warnt die Kreisverwaltung. Durch das Tauwetter wird der Boden wieder lockerer. Mit den Baumstämmen fehlt den zum Teil mehrere Tonnen schweren Wurzeltellern das Gegengewicht. Sie können dann ohne Vorwarnung plötzlich auf den Boden kippen und im Handumdrehen Menschen regelrecht unter sich begraben.

Das Landratsamt rät deshalb dringend davon ab, betroffene Waldgebiete zu betreten. Allenfalls sollten nur freigeschnittene Waldwege benutzt werden. In jedem Fall sollten Wurzelteller grundsätzlich weiträumig umgangen und schon gar nicht bestiegen werden. Ebenfalls kritisch bleibe die Situation durch schräg stehende Bäume und plötzlich herabfallende Äste. (SZ/sko)