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Neue Häuser auf dem Land

An der Boderitzer Straße in Bannewitz werden 32 Wohnungen gebaut. Wegen der guten Lage und Infrastruktur gehen die Mietpreise nach oben.

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© Andreas Weihs

Von Annett Heyse

Bannewitz. Ein kühler Herbstwind, gemischt mit Regenschauern, braust über das Baufeld an der Boderitzer Straße in Bannewitz. Friederike Ebert steht am Rande einer Baugrube, schaut hinein und sagt optimistisch, dass das Wetter für sie kein schlechtes Omen sei. „Ende des Jahres stehen die Rohbauten“, sagt Ebert, die als Vorstand der Freitaler Wohnungsgenossenschaft (Gewo) die Geschäfte führt. Das wäre in gut dreieinhalb Monaten.

Ende 2018 sollen die neuen Häuser fertig sein.
Ende 2018 sollen die neuen Häuser fertig sein. © ZEH Ziegelmontagebau

Bis dahin sollen auf dem Gelände gegenüber dem Friedhof in Bannewitz und in Sichtweite des Komplexes Obi-/Real-Markt vier neue Mehrfamilienhäuser hochgezogen werden. Darin entstehen 32 kleine und große Wohnungen. Acht Mieteinheiten haben zwei Räume, je zwölf Wohnungen sind drei beziehungsweise vier Zimmer groß. Jede Wohnung in den oberen Etagen ist mit Balkon ausgestattet, die Erdgeschosswohnungen haben Terrassen. Es soll 64 Stellplätze für Pkws geben, jedes Haus bekommt einen Aufzug, Trockenräume, Abstellflächen und Fahrradkeller.

Die Gewo ist einer von vier Großvermietern im Raum Freital und der mit der größten Lust an Investitionen in Neubau-Projekte. In den vergangenen zehn Jahren entstanden Wohnhäuser in Freital, Wilsdruff und nun in Bannewitz. Derzeit baut die Gewo auch in Pesterwitz. Die 1954 gegründete Genossenschaft hat mittlerweile einen Bestand von fast 2 400 Wohnungen. Sind die Pesterwitzer Wohnungen erst vermietet, wird diese Marke geknackt.

In Bannewitz verfügt die Gewo derzeit über 246 Mieteinheiten. Und die Gemeinde ist attraktiv für weitere Investitionen. Das freut auch den Bürgermeister. „Die Menschen wollen zu uns ziehen, weil wir eine gute Infrastruktur haben. Bannewitz explodiert gerade“, sagt Christoph Fröse.

Da will die Gewo mit dabei sein. Zunächst aber hatte man sich kaum etwas ausgerechnet, schildert Friederike Ebert. „Als es um das neue Wohngebiet an der Boderitzer Straße ging, war von Einfamilienhäusern, Doppelhäusern und Reihenhäusern die Rede.“ Ein Teil des Baulandes hatte sich die Firma Ziegelmontagebau aus dem thüringischen Hermsdorf gesichert. Das Unternehmen ist auf Fertigteilhäuser für Familien spezialisiert und dachte ebenfalls an Reihen- und Doppelhäuser. Der Bürgermeister habe aber die Nase gerümpft, erinnert sich Frank Herrmann, Chef der thüringischen Baufirma: „Wir erfuhren, dass Wohnungen dringend gebraucht werden und haben die Gewo als Partner gefunden.“ Die Genossenschaft kauft dem Bauträger die Häuser mit der Schlüsselübergabe ab.

Weil die Nachfrage nach Neubauwohnungen so hoch ist und die Investitionen keinesfalls gering sind, werden sich die Quadratmeterpreise nahe der Zehn-Euro-Grenze bewegen. Kaltmiete wohlgemerkt. „Das ist nicht unnormal für die Gebiete nahe Dresden“, sagt Friederike Ebert. Autobahnzufahrten, Einkaufsmöglichkeiten, Schule – alles liege in der Nähe. Ein neuer Kindergarten, gerade erst eröffnet, steht in Steinwurfweite auf der anderen Straßenseite. Die Gewo setzt aber nicht nur auf Familien. In ihren Häusern sollen sich die Generationen mischen – junge Singlehaushalte sind genauso willkommen wie Senioren und Mieter mit Kindern jeglichen Alters. „Wir bauen daher auch bewusst ganz verschieden große Wohnungen“, sagt Ebert.

Um den zukünftigen Bewohnern die Mietpreise schmackhaft zu machen, soll es hier wie anderswo in der Genossenschaft einige Annehmlichkeiten geben. So zahlt die Gewo für Schüler einen Zuschuss von 100 Euro pro Jahr zu Monatskarten für den Schulbus. Jüngere Kinder bekommen einen Sachgutschein im Wert von 50 Euro für einen Spielartikel-Händler. Und für alle Mieter gibt es am Jahresende einen Bonus von mindestens vier Prozent.

Der Zeitplan für die Neubauten ist nun eng gestrickt. Wenn der Rohbau zum Jahresende steht, soll der Innenausbau beginnen. Bezugsfertig sollen die neuen Häuser im Herbst 2018 sein.