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Neue Kita in Weinhübel geht im August an den Start

Der Umbau der früheren Görlitzer Schule läuft seit Ende April. Vier Jahre soll sie betrieben werden.

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© Nikolai Schmidt

Von Ingo Kramer

Görlitz. Petra Zimmermann ist derzeit ganz optimistisch: „Aktuell ist davon auszugehen, dass der Zeitplan bei der neuen Kita gehalten werden kann“, sagt die Görlitzer Amtsleiterin für Jugend, Schule, Sport und Soziales. Die Eröffnung ist zu Beginn des neuen Schuljahres vorgesehen.

Die neue Kita, das ist gleichzeitig die frühere Schule an der Erich-Weinert-Straße in Weinhübel. Die Vorteile bei dem Gebäude: Es ist recht gut in Schuss, außerdem wurde das Erdgeschoss vor sieben Jahren schon vom Hort Ameisenhügel als Ausweichquartier genutzt, vor vier Jahren vom Freinet-Kinderhaus „Benjamin Blümchen“. Anders gesagt: Die Erich-Weinert-Straße hatte schon mal eine Betriebserlaubnis als Hort und Kita, ist also verhältnismäßig einfach wieder als Kita nutzbar zu machen. Auch diesmal wird nur das Erdgeschoss benötigt – für insgesamt 90 Kinder ab einem Alter von zwei Jahren und neun Monaten. Es ist also ein reiner Kindergarten ohne Krippenplätze. Die Stadt reagiert damit auf den gestiegenen Bedarf. Der Betrieb ist zunächst für vier Jahre vorgesehen. Falls der hohe Bedarf an Kita-Plätzen dann immer noch besteht, kann auch eine Verlängerung beantragt werden.

Ende April haben die Bauarbeiten in dem Gebäude begonnen, erklärt Kerstin Poost vom städtischen Bauamt. Vieles ist schon erledigt oder läuft gerade. Zum Beispiel wurde der überalterte innere Sonnenschutz entfernt, auch nicht mehr benötigte Installationen wie das Computerkabinett mussten weichen. Die Sanitärräume werden dem Alter der Kinder entsprechend umgebaut und zum Teil auch neu gefliest. Die Arbeiter bringen Handläufe und Absturzsicherungen zum Hof an, sichern die Gitterabdeckungen der Kellerlichtschächte, sie malern Wände und Decken, verkleiden die Heizkörper und bauen Rauchschutztüren ein. Dabei sind auch diverse Auflagen und Forderungen zu erfüllen.

Manche Arbeiten stehen noch bevor: So sollen die Ausgabeküche, die Eingangstüren und die Verglasung mit Sicherheitsfolie verbessert werden. In drei Räumen müssen die Bodenbeläge erneuert werden. Schließlich wird auch ein neuer innerer Sonnenschutz montiert. Am Ende müssen alle Räume gereinigt werden. Bis zum 30. Juni sollen alle Bauarbeiten fertig sein, sagt Kerstin Poost: „Sämtliche behördlichen Abnahmen erfolgen im Juli.“ Zum 30. Juli soll der Betrieb durch das Landesjugendamt freigegeben werden. Das Personal legt auch schon los, bestätigt Petra Zimmermann. Die neue Kita-Leiterin habe ihren Dienst zum 1. Juni angetreten. Sie begleitet den Aufbau der Einrichtung seither federführend. „Die neuen pädagogischen Mitarbeiter werden ab Juli schrittweise ihren Dienst beginnen“, sagt die Amtsleiterin.

Die Stadträte im Verwaltungsausschuss hatten kürzlich beschlossen, 200 000 Euro einzustellen für die Anschaffung von Möbeln, Spielgeräten und verschiedenen Materialien, auch für die Ausstattung eines Projektraumes und einer Kinderbibliothek, des Leitungs- und Erzieherbereiches, einer Ausgabeküche für die Speisenversorgung und für Garderoben. Vor dem Gebäude schafft die Stadt die Voraussetzungen, um Spielgeräte aufzustellen.

Amtsleiter Torsten Tschage hofft, dass die Kosten für den Umbau der früheren Schule unter 100 000 Euro liegen werden, befürchtet aber, dass das nicht gelingt. OB Siegfried Deinege hatte vor dem Bürgerrat die Summe von 450 000 Euro genannt. Diese beinhaltet nach Aussage von Baubürgermeister Michael Wieler aber auch die Personalkosten für dieses Jahr und weitere Positionen. Die Stadt nimmt das Geld aus dem Haushalt. „Kitas sind unser größter Posten im Haushalt, Schwankungen in dieser Größenordnung sind völlig normal“, sagt Wieler. Ab nächstem Jahr müsse die zusätzliche Kita normal im Haushalt eingeplant werden. Tschage und Wieler haben bereits Anfang März bestätigt, dass die Erich-Weinert-Straße nicht als Ersatz für die verschlissene Kita Arndtstraße geplant ist, sondern als zusätzliche Einrichtung. Nötig ist sie, weil durch den Zuzug immer mehr Kinder in Görlitz leben.