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Neue Kita ist beschlossene Sache

Für den Neubau gibt die Stadt 2,5 Millionen Euro aus. Zur Auswahl des Trägers gab es Unstimmigkeiten.

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© Entwürfe: Ingenieurbüro Stamm

Von Verena Toth

Waldheim. Die Stadträte haben am Donnerstagabend dem Bau eines neuen Kindergartens an der Breuningstraße zugestimmt. Die Einrichtung soll insgesamt 120  Plätze für Krippen- und Kindergartenkinder bieten und darf maximal 2,5 Millionen Euro kosten. Abgestimmt haben die Räte auch über die Bauherrschaft, das Konzeptes und den künftigen Betreiber.

Für die jüngeren Kinder soll ein Flachbau entstehen, für die Älteren ist ein Zweigeschosser geplant. Alle Räume sollen durch große Fenster hell und freundlich sein.
Für die jüngeren Kinder soll ein Flachbau entstehen, für die Älteren ist ein Zweigeschosser geplant. Alle Räume sollen durch große Fenster hell und freundlich sein. © Entwürfe: Ingenieurbüro Stamm
Genügend Platz für Grün gibt es auch.
Genügend Platz für Grün gibt es auch. © Entwürfe: Ingenieurbüro Stamm

Tochtergesellschaft wird Bauherr

Als Bauherr für die neue Einrichtung tritt die Waldheimer Wohnungsbaugesellschaft (WBV), eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Waldheim, auf. Die Kommune selbst wird sich über einen Zeitraum von maximal 25 Jahren in das Objekt einmieten. „Wir wurden schon frühzeitig in die Planungen einbezogen und konnten uns daher ausführlich mit dem Vorhaben beschäftigen“, sagte WBV-Geschäftsführerin Ina Pugell. Sie habe sich in anderen Städten über vergleichbare Projekte informiert und verschiedene Möglichkeiten ausgelotet. „Letztlich standen für die Bauphase zwei Varianten zur Auswahl: die Beauftragung eines Generalübernehmers oder die Variante mit einem Planer und einem Projektsteuerer, der alles begleitet und überwacht“, so Ina Pugell. Sie bevorzuge aufgrund guter Erfahrungen die letztere Variante. „Dabei kommt es darauf an, dass dieser über die nötige Fachkenntnis zum Beispiel im Umgang mit der Unfallkasse und dem Landesjugendamt verfügt“, so die WBV-Chefin. Als Bauherrin für den Neubau lege sie zudem Wert darauf, dass die Ausschreibungen in der Region stattfinden.

Der Leipziger Projektentwickler Frank Moritz von der Gesellschaft Stadtbild Projekt Leipzig und der Architekt Robby Stamm stellten die ersten Entwürfe des Neubaus vor. In vorherigen Beratungen hatte sich der Verwaltungsausschuss für deren Konzept entschieden. „Sie verfügen über ein wunderschönes Grundstück, auf dem wir den Kindern ein Gebäude nach dem Vorbild eines Bilderrahmens errichten wollen“, erläuterte der Architekt. Vorgesehen ist demnach ein Haus, das aus zwei Flügeln besteht. Im eingeschossige Teil auf der Süd-Seite ist die Kinderkrippe mit 36 Plätzen vorgesehen. Für die Jüngsten soll es eine Terrasse und einen flexibel nutzbaren Garderobenbereich geben. Der zweigeschossige Teil ist dem Kindergarten vorbehalten. „Im Erdgeschoss werden ein Sportraum, zwei Leitungszimmer und die administrativen Räume eingerichtet. Im Obergeschoss sind die sechs Gruppenräume mit großen Fensterfronten untergebracht“, so Stamm weiter. Vorgesehen seien auch zehn Plätze für Integrationskinder.

Kindervereinigung als Träger

Als Betreiber für die neue Einrichtung ist der Verein Kindervereinigung Leipzig vorgesehen. Die Organisation hat seit 20 Jahren Erfahrungen im Bereich der Kindereinrichtungen. Insgesamt elf Kindergärten betreibt der Verein bereits. Katja Tretschok, die Bereichsleiterin für Kindertageseinrichtungen, stellte dem Stadtrat die Arbeitsweise vor: „Wir arbeiten unter dem Motto ,Mehr Raum für Kinder und Jugendliche‘. Wir legen Wert auf Fachstandards und auch auf die regionalen Bedingungen.“ Über gute Erfahrungen und Kontakte mit der Stadt verfüge der Verein bereits, seit er die Leitung des Jugend- und Freizeitzentrums Massanei übernommen habe.

In der Diskussion um den Betreiber des Kindergartens gab es Kritik von einigen Stadträten. Gaby Zemmrich (SPD) beklagte, dass es keinen Wettbewerb um die Trägerschaft gegeben habe. „Unsere Kindereinrichtungen haben verschiedene Träger. Die Vielfalt ist also gegeben“, konterte Bürgermeister Steffen Ernst (FDP). Zudem sei die Kindervereinigung Leipzig vor einem Jahr, als es um den Kindergarten in Knobelsdorf ging, einer der Favoriten gewesen. Da habe sich der Rat für den DRK-Kreisverband Döbeln/Hainichen entschieden. Kathrin Schneider (CDU) dazu: „Wir haben uns damals intensiv mit den verschiedenen Trägern befasst. Wir müssen uns nicht selbst beschäftigen und das gleiche nun wieder tun.“ Mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen stimmte der Stadtrat letztlich für den Leipziger Verein als Träger.

Als Ziel steht, den Neubau im Frühjahr 2020 in Betrieb zu nehmen. Dann werden die zusätzlichen Plätze benötigt. Klappt das nicht, muss es eventuell eine Zwischenlösung geben.