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Neue Mehrgeschosser für die Neustadt?

Die Stadtratsfraktion der Grünen legt einen Antrag vor: Auf zwei Flächen im Herzen des Viertels könnten bis zu 200 Wohnungen entstehen. 

Von Melanie Schröder
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Auf dem Neustädter Gelände der Dental Kosmetik - hier im Jahr 2018 - könnten bald Wohnungen entstehen.
Auf dem Neustädter Gelände der Dental Kosmetik - hier im Jahr 2018 - könnten bald Wohnungen entstehen. © Jürgen-M. Schulter

Die Einwohnerzahl Dresdens wächst, der Wohnraum kann im Verhältnis dazu nicht in jedem Stadtteil mithalten. Vor allem in der Neustadt sehen die Dresdner Grünen ungenutzte Potenziale. Mit einem Antrag fordert ihre Stadtratsfraktion deshalb, dass neue Wohnbauflächen in der Neustadt entwickelt werden. Zwei Gebiete im Herzen des Viertels hat die Fraktion im Blick.

Zum einen soll laut Antrag ein Bebauungsplan für das Gelände der Dentalkosmetik zwischen Königsbrücker, Katharinen- und Alaunstraße erstellt werden. Denn: Denkmalwürdige Villen entlang der Königsbrücker Straße könnten hier perspektivisch saniert werden und parallel dazu auf dem Betriebsgelände der Dentalfabrik mehrgeschossige Neubauten entstehen.

Die Grünen begründen ihr Vorhaben damit, dass es sich bei dem Gelände aus Sicht der Stadtentwicklung um eine kaum genutzte Fläche mitten in begehrter Innenstadtlage handelt. Johannes Lichdi, baupolitischer Sprecher, nennt das nicht mehr zeitgemäß, und ergänzt: „Es geht nicht darum, jemanden zu enteignen, sondern die Neustadt weiterzuentwickeln.“

Sollte das Konzept „Kooperatives Baulandmodell“ vom Stadtrat beschlossen werden, könnten bei solchen Neubauprojekten 30 Prozent Sozialwohnungen vom Eigentümer oder der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WiD entwickelt werden, heißt es in dem Antrag weiter. Platz für bis zu 150 Wohnungen wäre auf dem Gelände der Dentalfabrik laut Lichdi. Weitere 50 schweben ihm an anderer Stelle vor.

Ein Bebauungsplan wird auch für das Gelände hinter der Alten Post gefordert, das heißt zwischen Stetzscher Straße, Dr. Friedrich-Wolf-Straße und Lößnitzstraße. Argumentiert wird ebenfalls damit, dass das Gelände wenig genutzt wird. „Eine Schließung der Baulücken an der Stetzscher Straße und der Ecke Dammweg/Lößnitzstraße ist wünschenswert.“ Der Grünen-Plan sieht vor, dass in beiden Gebieten neben zwingenden Grünflächen auch Gewerberäume entstehen. Die ansässige Kreativwirtschaft auf dem ehemaligen Postgelände könnte an einen Ausweichstandort ziehen. Die alte Feuerwache in der Katharinenstraße oder der Alte Lokschuppen am Neustädter Bahnhof werden genannt. Für Letzteren werde gerade ein Bebauungsplan erarbeitet.

Der Antrag geht in den nächsten Monaten durch die verschiedenen Gremien der Stadtverwaltung. Überraschen dürfte er die ansässigen Gewerbetreibenden beider Flächen. „Wir haben noch mit niemanden gesprochen“, sagt Lichdi. Dass neben sozialverträglichen Wohnungen in solchen Neubaugebieten auch teure Lofts entstehen könnten, ist für ihn vertretbar - weil es aus seiner Sicht für die städtebauliche Entwicklung Dresdens sinnvoll wäre.