Kamenz
Merken

Neue Pfarrei in Kamenz gegründet

Eine volle Kirche in Kamenz – ein volles Festzelt daneben. Bischof Heinrich Timmerevers sieht einen Neuanfang, der auf das gute Miteinander setzt.

Von Frank Oehl
Teilen
Folgen
Bischof Heinrich Timmerevers gründete in einem feierlichen Pontifikalamt die neue Pfarrei St. Maria Magdalena in Kamenz. In der vollen Kirche wirkten zahlreiche Konzelebranten mit – unter ihnen Altbischof Joachim Reinelt.
Bischof Heinrich Timmerevers gründete in einem feierlichen Pontifikalamt die neue Pfarrei St. Maria Magdalena in Kamenz. In der vollen Kirche wirkten zahlreiche Konzelebranten mit – unter ihnen Altbischof Joachim Reinelt. © René Plaul

Kamenz. Mit einem Pontifikalamt durch Bischof Heinrich Timmerevers wurde am Sonntag die neue Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena gegründet. Sie vereint in Kamenz die bisherige Pfarrei gleichen Patronats mit den ehemaligen Pfarreien St. Benno in Bischofswerda und St. Laurentius in Radeberg. Etwa 4.300 Katholiken sind nun unter einem Dach vereint, die Kirchgemeinden und alle Gottesdienstorte – auch in Königsbrück, Oßling, Ottendorf-Okrilla und Pulsnitz – bleiben davon unberührt. Pfarrkirche ist die St. Maria Magdalena in der Kamenzer Talstraße. Leiter der neuen Pfarrei ist Pfarrer Dariusz Frydrych aus Bischofswerda. Zum Seelsorgerteam gehören weiter Pfarrer Christoph Eichler aus Radeberg, Pater Dr. Johannes Müller aus Kamenz und die Gemeindereferenten Elisabeth Lukasch und René Prochotta. Letzterer verlässt die neue Pfarrei auf eigenen Wunsch in einigen Wochen in Richtung München. Ob die Pastoralstelle wiederbesetzt wird, blieb zunächst offen.

Der Gründungsgottesdienst in der St. Maria Magdalena wurde auch in das Zelt im Pfarreigarten übertragen. Die Kommunion gaben dort auch andere Seelsorger. Unter ihnen der langjährige Pfarreileiter Dr. Michael Kleiner, der heute in Schmochtitz wirkt
Der Gründungsgottesdienst in der St. Maria Magdalena wurde auch in das Zelt im Pfarreigarten übertragen. Die Kommunion gaben dort auch andere Seelsorger. Unter ihnen der langjährige Pfarreileiter Dr. Michael Kleiner, der heute in Schmochtitz wirkt © René Plaul

Bischof Heinrich Timmerevers erinnerte an den schwierigen Prozess der Neugründung, wie sie auch in anderen Regionen des Bistums vollzogen wird. „Dafür gibt es kein Patentrezept. Entscheidend dabei ist, wie man in ein gutes Miteinander kommt.“ Der Bischof sah auch in der gelungenen Neugründungsfeier, die nach dem Pontifikalamt im übervollen Zelt bis in den späten Nachmittag anhielt, ein gutes Zeichen, dass dies gelingen kann. Auch im neuen Dreieck Kamenz, Bischofswerda, Radeberg, „das ja keine richtige Mitte hat.“ Dabei gelte: „So viel wie möglich Kirchenleben vor Ort gestalten und so viel wie nötig gemeinsam.“ Dass das Gemeinsame schon funktioniert, bewiesen die Gläubigen aller drei aufgelösten Pfarreien zum Beispiel mit der Spende für den neuen Kelch und die neue Hostienschale, die feierlich geweiht wurden. Zur Pfarreigründung wurden auch drei gleiche Messgewänder angeschafft. Der Bischof übergab die neuen Kirchenbücher und das Siegel der neuen Pfarrei.