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Neue Pläne für die Turnhalle Schmiedeberg

Ein Standort am Stadion ist jetzt im Gespräch. Welche Vor- und Nachteile der hat.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Schmiedeberg. Vor einem Jahr hat die Stadt Dippoldiswalde den Vertrag für die Planung des Turnhallenneubaus und der Sanierung der Oberschule in Schmiedeberg gekündigt. Dann ist das Turnhallenprojekt im Frühjahr aus dem Investitionspaket der Stadt herausgeflogen. Da sah es schon einmal schlecht aus für das Vorhaben. Doch jetzt gibt es neue Hoffnung und eine völlig andere Idee für die Turnhalle. Sie soll nicht mehr an ihrem jetzigen Platz auf dem Schulgelände neu gebaut werden, sondern einen neuen Standort bekommen am Schmiedeberger Stadion. Der Hartplatz des Gießerei-Sportparks in Schmiedeberg ist dafür im Gespräch, wie der Baubeigeordnete der Stadt Dipps, Peter Antoniewski, bestätigt.

Viel zu knapp ist der Platz auch hier im Geräteraum der Turnhalle der Oberschule Schmiedeberg.
Viel zu knapp ist der Platz auch hier im Geräteraum der Turnhalle der Oberschule Schmiedeberg. © Egbert Kamprath

„Wir mussten schon ein wenig nachdenken, als wir das erste Mal davon gehört hatten. Doch jetzt sind wir von den Vorteilen dieser Lösung überzeugt“, sagt Kathrin Jungnickel, die Leiterin der Oberschule Schmiedeberg. Für einen Neubau auf dem Hartplatz sprechen mehrere Punkte. So bekommt die Schule dadurch mehr Platz auf ihrem Grundstück. Das wird vor allem wichtig sein, wenn tatsächlich einmal gebaut wird. Beim alten Plan hätte die jetzige Turnhalle abgerissen werden müssen, und die Schulkinder wie die Freizeitsportler hätten bis zur Fertigstellung des Neubaus gar keine Halle in Schmiedeberg gehabt. Nach dem neuen Konzept könnte in Ruhe die neue Halle gebaut werden. Wenn diese fertig ist, ziehen die Sportler um und räumen die alte Halle. Diese kann dann abgerissen werden, während der Sportbetrieb ungehindert weiterläuft.

Außerdem geht es bei den Schmiedeberger Plänen ja nicht nur um die Turnhalle, sondern um eine Modernisierung der gesamten Schule. Dafür gäbe es dann auch mehr Platz. Der Pausenhof könnte beispielsweise größer gestaltet werden, als er jetzt ist. Antoniewski hofft auch auf finanzielle Vorteile. Denn bisher will die Stadt das gesamte Projekt in Schmiedeberg mithilfe von Schulfördergeldern finanzieren. Auf dieser Strecke ist der Freistaat Sachsen aber nicht besonders großzügig. Besser wäre eine Förderung des Turnhallenbaus aus der Sportförderung. Das will die Stadt Dippoldiswalde nun versuchen, wie Antoniewski berichtet.

Eine sinnvolle Einheit

Mit dem neuen Standort wäre die Einheit von Schule und Turnhalle aufgelöst. Dafür gibt es eine neue Einheit von Turnhalle und Sportplatz, die genauso sinnvoll ist, auch für den Schulunterricht. Wenn beispielsweise einmal ein Wetterumschwung kommt, kann der Unterricht schnell in die Halle verlegt werden. Der Nähe von Halle und Sportplatz kann auch Andreas Mannschatz, der Vorsitzende der SG Stahl Schmiedeberg, etwas abgewinnen. Aus Sicht des Sportvereins sieht er auch Vorteile in dem neuen Standort.

Nur liegt der Hartplatz rund 500 Meter von der Oberschule entfernt. Diese Entfernung müssen die Kinder in Zukunft nach einem Neubau gehen, wenn sie zum Sport in der Halle wollen. „Aber das kennen sie bereits. Den Großteil des Jahres, wenn wir Sport im Freien haben, gehen die Schüler jetzt schon diesen Weg zum Stadion. Das sind fünf bis sieben Minuten Weg“, sagt die Schulleiterin. Ihr ist vor allem wichtig, dass ein Bau möglichst schnell losgeht. Diesen Sommer waren Vertreter der Unfallkasse in der Schule, die auch die Turnhalle mit sehr kritischen Augen angesehen haben. Auch die Statik des über hundert Jahre alten Bauwerks braucht Unterstützung. In den Sommerferien ließ die Stadt ein zusätzliches Gestänge einziehen, um das Bauwerk zu stabilisieren. „So besteht jetzt keine akute Gefahr. Aber dennoch muss schnell etwas passieren “, sagt Jungnickel.

Die Aussichten für den Neubau stehen nicht schlecht. Die Stadt Dippoldiswalde hat für dieses Jahr 100 000 Euro in ihrem Haushalt vorgesehen. Damit könnte die Planung noch 2016 beginnen. In den kommenden beiden Jahren sind jeweils 800 000 Euro für den Bau eingeplant. Damit ließe sich der Neubau einer einfachen Turnhalle bezahlen, falls die Stadt dafür Fördergelder bekommt und Dippoldiswalde seine Haushaltsplanung rechtzeitig hinbekommt.