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Neue Räume für die Mittagspause

Schüler und Lehrer der Oberschule Neukirch essen künftig getrennt. Nur ein Wunsch, der mit dem Umbau erfüllt wird.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Spinat oder Geflügelspieß – zwischen diesen beiden Gerichten können Neukirchs Oberschüler am Tag unseres Besuches wählen. Seitdem das Kellergeschoss der Schule „Am Valtenberg“ umgebaut wird, wo sich auch der Speiseraum befindet, essen die Schüler in einem Klassenzimmer. Rund 35 Mädchen und Jungen finden darin Platz. Gegessen wird in mehreren Belegungen. Später wird die Mitarbeiterin der Großküche Laola, die das Essen ausgibt, das Geschirr und die Bestecks in der Kindertagesstätte „Zur kleinen Feuerwehr“ bringen und dort abwaschen. Der Betrieb von Laola in Niederkaina liefert das Mittagessen in beide Einrichtungen. Da liegt die Hilfe während der Schulsanierung nahe. „Es funktioniert gut“, sagt Schulleiter Michael Hubrich. Wie so vieles im Haus, wo Lehrer, Schüler und Bauleute seit dem Sommer miteinander klarkommen müssen.

Noch bis zum Frühjahr müssen Lehrer und Schüler mit dem Interimsspeiseraum vorliebnehmen. Dann können sie den neuen in Beschlag nehmen – komplett modernisiert und wesentlich komfortabler als der alte. Ob es beim Namen „Speiseraum“ bleibt oder man auch in Neukirch künftig von der „Cafeteria“ sprechen wird, ist noch völlig offen – und für Schüler und Lehrer im Moment zweitrangig. Wichtig ist ihnen: Die Bedingungen verbessern sich für sie durch den Umbau immens. Decken werden abgehangen, Rohre verkleidet, der Fußboden komplett erneuert. Auf den bereits ausgehärteten Estrich werden 16 Millimeter starke Holzlamellen, eine Art Industrieparkett, installiert, sagt Dr. Karl-Heinz Salm vom Neukircher Planungsbüro Bauplanconcept, das die Sanierung der Oberschule „Am Valtenberg“ plante und betreut. Vorteil dieser Ausstattung: Sie ist geräuschdämmend und wärmer. Moderne LED-Technik wird künftig den Raum beleuchten – wenn sie denn gebraucht wird. Obwohl im Keller- oder besser Sockelgeschoss untergebracht, hat der Speiseraum mit seinen rund 100 Plätzen relativ große Fenster. Und er befindet sich an der Südseite. So kommt an schönen Tagen viel natürliches Licht in den Raum. Als die Schule vor gut 30 Jahren errichtet wurde, hatte man das bereits berücksichtigt. Noch offen ist, wie die Wände gestaltet werden. In diese Entscheidung werde man den Schülerrat mit einbeziehen, sagt Michael Hubrich.

Lehrer essen separat

Mindestens genau so wichtig wie die moderne Ausstattung ist ein komplett neues Raumkonzept für diesen Bereich der Schule. Erstmals wird es nach dem Umbau einen separaten Speiseraum für Lehrer geben. Ein Wunsch der Pädagogen. „Wer fünf oder sechs Stunden vor einer Klasse steht, braucht in der Mittagspause auch mal Ruhe“, sagt Karl-Heinz Salm. Doch auch außerhalb der Mittagszeit soll dieser Raum außer dem Lehrerzimmer den Pädagogen zur Verfügung stehen. Beispielsweise dann, wenn sie sich mal zurückziehen möchten, um in Ruhe etwas auszuarbeiten.

Die Ausgabeküche wird verlegt und künftig zwischen den Schüler- und Lehrerspeiseräumen ihren Platz haben. Dadurch ist es möglich, die Fläche der Lehrküche fürs Fach Wirtschaft, Technik, Hauswirtschaft (WTH) zu verdoppeln. Künftig kann in diesem Kabinett eine komplette Klasse unterrichtet werden. Bisher war das nicht der Fall. Ausgabe- und Unterrichtsküche teilten sich einen Raum. Das hatte Auswirkungen auch auf den Stundenplan. In der Zeit, wo das Essen ausgegeben wurde, konnte in der Lehrküche nicht unterrichtet werden. Künftig gibt es ausreichend Platz – und gleich neben der Küche ein separates Kabinett für die Theorie.

Neue Toiletten sind als nächstes dran

Emily Pausch, Sarah Wochnik und Lea-Sophie Ulbrich aus der achten Klasse freuen sich schon auf die neuen Möglichkeiten. Die zwei drängendsten Probleme bei der Schulsanierung sind aus ihrer Sicht die Toiletten und die Unterrichtsküche für die Schüler. Die neuen Toiletten konnten bereits kurz nach Schuljahresbeginn übergeben werden. Jetzt läuft im Untergeschoss der Ausbau der Räume. In der Unterrichtsküche war es nicht nur eng, berichten die Schülerinnen. Sie war auch unzureichend ausgestattet, sodass die Schüler manchmal einzelne Arbeitsgeräte von Zuhause mitbringen mussten. Auch das soll sich ändern. Rund 100 000 Euro gibt die Gemeinde Neukirch für die Ausstattung der Lehrküche und eines Technikraumes aus.

Von den 230 Schülern isst etwa ein Drittel in der Schule zu Mittag. „Wir werden den neuen Speiseraum nicht nur dafür nutzen. Dann wäre er ja gar nicht ausgelastet“, sagt Michael Hubrich. Veranstaltungen für die Schule oder einzelne Klassen sollen dort durchgeführt werden. Der Bedarf ist da. Denn über eine Aula, wie sie etwa das Gymnasium oder die Schulen an der Kirchstraße in Bischofswerda haben, verfügt der Schulbau aus den 80er Jahren nicht.

Tag der offenen Tür in der Oberschule Neukirch, Parkstraße 48: 25. November von 17 bis 20 Uhr