Bautzen
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Neue Rettungswache für Königswartha

Der Landkreis investiert 900 000 Euro für diesen Ersatzneubau. Zwei weitere entstehen 2020 im Baukastenprinzip.

Von Kerstin Fiedler
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Die Grundsteinlegung für die neue Rettungswache in Königswartha fand statt, als schon fast Richtfest gefeiert werden konnte. Über den Baufortschritt freuen sich auch der Betreiber der Einrichtung, DRK-Kreisgeschäftsführer Peter Mark, und der Mitarbeiter d
Die Grundsteinlegung für die neue Rettungswache in Königswartha fand statt, als schon fast Richtfest gefeiert werden konnte. Über den Baufortschritt freuen sich auch der Betreiber der Einrichtung, DRK-Kreisgeschäftsführer Peter Mark, und der Mitarbeiter d © Steffen Unger

Königswartha. Der Baufortschritt an der neuen Rettungswache in Königswartha lässt vermuten, dass zum Richtfest eingeladen wird. Doch es war tatsächlich erst die Grundsteinlegung. Dass es so gut vorangeht, darüber freuen sich auch Thomas Scheffel vom Rettungsdienst des Landkreises und Peter Mark, DRK-Kreisgeschäftsführer. Das Deutsche Rote Kreuz betreibt die Rettungswache in Königswartha, die dort seit Mitte der 90er-Jahre etabliert ist.

Als die Rettungswache in Königswartha entstand, galten noch ganz andere Richtlinien für solche Einrichtungen. Und so entspricht das Haus, das sich auf dem Gelände des Pflegeheims und des betreuten Wohnens befindet, nicht mehr den heutigen Vorschriften. Die Flächen für die beiden benötigten Fahrzeuge sind zu klein, zum Teil gab es gar keine Flächen für Logistik, Lagerung und Aufbereitung. Im Alarmfall mussten die Einsatzkräfte über eine steile Treppe nach unten. Auch die Ausfahrt der Rettungswagen gestaltete sich schwierig. Mit dem neuen Haus wird dies alles beachtet. „Hier wird erstmals nach den im Jahr 2017 neu festgelegten Richtlinien für Rettungswachen gebaut“, sagt Peter Mark und freut sich, dass der Landkreis trotz der Mammutaufgabe Breitbandausbau den Rettungsdienst nicht außer Acht lässt.

Die Funktionen des Neubaus bringen nicht nur bessere Bedingungen für die Mitarbeiter, sondern es wird die Rettungskette für den gesamten Landkreis geschlossen. Königswartha gehört als Außenstelle zur Rettungswache Bautzen. Die nahe gelegene B 96 ist schnell erreicht, auch dass die Königswarthaer Feuerwehr gleich in der Nähe stationiert ist, sieht der Landkreis als Vorteil an. Der Einsatzbereich des Standorts geht von Königswartha aus nach Neschwitz, Radibor und Lohsa. Aber auch die Straßenanbindung Richtung Naußlitz wurde bei der Standortsuche mit betrachtet. Genauso wie im Rettungsnetz auch kreisübergreifend geplant wird. Während die Rettungswache in Weißenberg auch für den Löbauer Bereich um Kittlitz zuständig ist, so helfen die Rettungskräfte aus dem nördlich liegenden Klitten bei Vorfällen im Bereich Lohsa. – Insgesamt arbeiten in Königswartha 14 Mitarbeiter. Es sind Notfallsanitäter, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter und Rettungshelfer. Königswartha ist anerkannte Lehrrettungswache, sodass hier auch ein Azubi zum Notfallsanitäter vor Ort ist. Für die Rettungskräfte entstehen ein Aufenthaltsraum mit Teeküche, Umkleide- und Sanitärräume, Ruheräume, Räume für Haustechnik und Verwaltung. Außerdem natürlich die geforderten Standards wie Desinfektionsraum, Material- und Sauerstofflager und den sogenannten Logistikraum, der nichts anderes ist als eine Warenschleuse, in die auch externe Firmen kommen. So zum Beispiel bei Anlieferung von Paketen mit Medikamenten oder Sauerstoffflaschen.

Baukastenprinzip entwickelt

Für den Landkreis Bautzen ist das aber nicht die einzige Rettungswache, die bis Ende des nächsten Jahres fertig werden soll. Ebenfalls in der Planung befinden sich die neuen Häuser in Bernsdorf und Ottendorf-Okrilla. Durch die gute Zusammenarbeit der beiden zuständigen Stellen in der Verwaltung, dem Hochbauamt und dem Rettungsdienst, mit dem Betreiber DRK und dem Architekten loben sogar die Krankenkassen als Kostenträger die Herangehensweise. 900 000 Euro soll der Bau in Königswartha kosten. Architekt Carsten Ehrlich hat bereits die neuen Rettungswachen in Neukirch, Weißenberg und Lauta geplant. Nun hat er nach den neuen Vorschriften ein Baukastenprinzip entwickelt, das für jeden weiteren Neubau angewandt werden kann. So plant der Kreis derzeit noch zwei Gebäude als Ersatz für die alten Rettungswachen in Bernsdorf und Ottendorf-Okrilla. 

In Königswartha entstehen zwei Stellplätze für einen Rettungs- und einen Krankenwagen, in Bernsdorf einer und in Ottendorf-Okrilla sind es drei. „So findet sich aber jeder Rettungssanitäter in den neuen Wachen zurecht, weil die Anordnung weitgehend gleich ist“, sagt Valentin Opitz vom Hochbauamt. In Bernsdorf laufen derzeit die Grunderwerbsverhandlungen. Opitz rechnet damit, dass im Dezember die zuständigen Gremien des Kreistags entscheiden .