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Neue Straße schneidet Rettungsweg ab

Die erste Planung für die Ortsumgehung kommt in der Stadt gut an. Hier und da sollen die Planer aber noch mal genau hinschauen.

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© SZ-Archiv

Von Eric Weser

Strehla. Freude und Dank: Das soll am Anfang der Stellungnahme stehen, die das Strehlaer Rathaus Ende März nach Meißen schicken will. Denn in Strehla ist man froh, dass das Meißner Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) so schnell erste Varianten für eine künftige Strehlaer Ortsumgehung vorgelegt hat. Mit der Vorzugsvariante der Lasuv-Ingenieure – einer ortsnah geführten B-182-Trasse mit fünf Kreisverkehren – ist Strehlas Stadtpolitik einverstanden. Nur bei einigen Details wünscht sich die Stadt, dass die Planer noch mal genauer hinschauen. Die SZ zeigt, welche das sind.

Feuerwehr-Anbindung nach Großrügeln

Binnen vier Minuten soll die Feuerwehr im Notfall zum Einsatzort brauchen. Würde Strehlas Umgehung nach den jetzigen Plänen gebaut, könnte diese Hilfsfrist für den Ortsteil Großrügeln wohl nicht mehr eingehalten werden. Das hat eine Rücksprache mit der Feuerwehr ergeben. Grund ist, dass die heutige Direktverbindung zwischen Innenstadt und Dorf – eine Kreisstraße – zwischen der Stadtmitte und der neuen B 182 nur noch als Radweg bestehen bleiben soll. Die Planer sollen nun prüfen, wie die Hilfsfrist trotzdem eingehalten werden kann. Nötigenfalls soll die Straße nach Großrügeln erhalten bleiben. Das widerspricht allerdings dem Ziel der Straßenplaner, möglichst viel Verkehr auf die Umgehung zu leiten. Alternativ kann sich die Stadt deshalb vorstellen, dass der vorgesehene Geh- und Radweg breiter ausgebaut wird, damit die Feuerwehr auf diesem Weg an den Einsatzort gelangen könnte.

Verlauf von Pilger- und Radweg

Derzeit verläuft der ökumenische Pilgerweg auf einem Höhenrücken geradlinig westwärts. Das soll sich durch die neue B 182 ändern; die Planer wollen diese Verbindung kappen. In Strehla will man den Pilgerweg-Verlauf aber möglichst nicht ändern und verweist auf die kulturhistorische und touristische Bedeutung der Route. Dafür bräuchte es aber ein zusätzliches Kreuzungsbauwerk an der Umgehung, das Geld kostet. Vielleicht müsste sogar die Stadt das Bauwerk zahlen. Deshalb sollen die Planer auch noch eine Pilgerweg-Variante prüfen, nordwestlich die über Sahlassan verläuft. Die Alternativen sollen es aber nicht es nicht nur den Pilgern einfacher machen, sondern auch den Radfahrern, die aus den nordsächsischen Nachbarorten, vor allem aus Leckwitz, nach Strehla kommen. Das betrifft vor allem Schüler.

Anbindung südlicher Reit- und Wanderwege

Neben der Pilgerroute würden auch andere Wege abgeschnitten, wenn die Umgehung nach den jetzigen Plänen gebaut würde. Im Süden der Stadt, wo es einen Reiterhof gibt, verläuft zum Beispiel ein Reitweg die Reußener Straße entlang nach Süden Richtung Riesa. Der Weg sei gut beschildert und in amtlichen Karten ausgewiesen, so der Hinweis von Stadträten. Ähnliches gelte für einen Wanderweg, der aus Richtung Canitz vorbei an Großrügeln in die Stadt hinein verlaufe. Nach Möglichkeit sollen auch diese Wege künftig erhalten bleiben.