Merken

Neue Wäscherei zieht ein

Im Herbst letzten Jahres ging die Wäscherei Omnitex pleite. Nun will dort ein neuer Mieter wieder eine Großwäscherei eröffnen.

Teilen
Folgen
© André Braun

Von Verena Toth

Roßwein. Noch genau so verlassen wie bereits seit dem Herbst vergangenen Jahres wirkt der Flachbau im Roßweiner Gewerbegebiet „Goldene Höhe“. Seit die Wäscherei Omnitex im Oktober 2017 pleite ging und der damalige Geschäftsführer Peter Zinnecker Insolvenz anmelden musste, hat sich nicht mehr viel getan. Doch das soll sich schon bald wieder ändern. Ab Mai soll es laut dem Gebäudeeigentümer einen Nachmieter in dem Betrieb geben, der ebenfalls eine Großwäscherei eröffnen wird.

Der neue Mieter komme aus dem Großraum Chemnitz und wolle in Roßwein einen Zweitbetrieb eröffnen, lässt der Geschäftsführer der Vermietungsgesellschaft der ASW Waldbüttelbrunn verlauten. Zum Großteil werde dieser sein eigenes, moderneres Equipment mitbringen, die Wäschereistraße und somit die ursprüngliche Nutzung werde aber in Grundzügen erhalten bleiben.

Das Kapitel Omnitex scheint nunmehr Geschichte. Der Betrieb steht seit Oktober still, die 17 ehemaligen Mitarbeiter haben ihren Job verloren. „Das Insolvenzverfahren läuft und wird erfahrungsgemäß noch einige Zeit, etwa drei bis vier Jahre, in Anspruch nehmen“, erklärt Insolvenzverwalterin Rebecca Schulz von der Chemnitzer Kanzlei Tiefenbacher. Auch sie kann bestätigen, dass es mittlerweile einen Nachmieter für das Gebäude gibt.

Ob die Gebäudeeigentümer, die Vermietungsgesellschaft ASW, die schuldigen Außenstände vom Ex-Omnitex-Chef Zinnecker jemals erhalten wird, sei mehr als fraglich. Diese belaufen sich „in erheblichen Größenordnungen“, so der ASW-Geschäftsführer gegenüber dem DA. Einen Kontakt zu Peter Zinnecker gebe es derzeit nicht. Eine entscheidendere Rolle habe für die ASW nun aber gespielt, dass das Roßweiner Firmengebäude wieder genutzt werden kann und dass dort wieder Arbeitsplätze entstehen. So wie in der Vorgängerfirma sollen etwa zwölf bis 18 Menschen in der neuen Wäscherei einen festen Arbeitsplatz finden.

Für die Döbelner Fußpflegerin Angelika Pöge, die Kundin der Omnitex Wäscherei war, ist dieses Kapitel nun ebenfalls beendet. Allerdings musste sie zunächst noch um ihre dort zuletzt abgegebene Wäsche kämpfen. „Ich hatte meine letzte Lieferung wie üblich noch im Oktober abholen lassen. Doch da wurde ich nicht über die Insolvenz informiert. Als ich nach dem Jahreswechsel meine Wäsche noch immer nicht zurückerhalten hatte, erfuhr ich erst vom Aus der Wäscherei“, berichtet sie. Sie reichte Klage ein und wollte den Verlust ihrer Wäsche erstattet haben. Bevor es zu einem Gerichtstermin kam, konnte sie Anfang März ihre Wäsche selbst abholen. „Sie lag einfach dort, ordentlich gewaschen und gelegt“, so Angelika Pöge.