Neuer Anlauf für Verschönerungsverein

Roßwein. Das Warten könnte sich gelohnt haben. Schon seit mehreren Jahren blickt Roßweins Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) ein wenig neidisch nach Waldheim. Dort gibt es einen emsigen Verschönerungsverein. Der kümmert sich beispielsweise darum, dass Bänke in Ordnung sind, Ausblicke in die Landschaft erhalten bleiben und Wanderwege gefahrlos genutzt werden können.
Genau solche Helfer wünscht sich Lindner auch für Roßwein, Doch auf seinen ersten Aufruf hat er eine „Abfuhr“ erhalten. Die meisten, die damals für eine Mitarbeit infrage kamen, waren schon anderweitig engagiert und wollten sich nicht noch in einem weiteren Verein binden.
Doch ein Verein muss es auch diesmal nicht unbedingt sein, wenn die damit verbundene Bürokratie das Einzige ist, was Interessierte abschreckt. „Es ist auch möglich, eine Arbeitsgruppe im Verein Regionalentwicklung Klosterbezirk Altzella zu binden“, stellte Lindner in Aussicht. Damit seien die Beteiligten abgesichert. Wo Geld für Aktionen herkomme, wenn nicht über Mitgliedsbeiträge, das werde sich finden, meint der Rathauschef.
Den neuen Vorstoß, einen Verein oder eine Verschönerungsinitiative ins Leben zu rufen, begründet Lindner folgendermaßen: „Nach den Pflanzaktionen im vergangenen Herbst bin ich mehrfach angesprochen worden, ob es möglich ist, sich in Roßwein in ähnlicher Art einzubringen.“
Im Oktober 2019 haben Helfer zum zweiten Mal Zwiebeln von Frühblühern in die Erde gebracht. Dabei ist es nicht nur bei Einsätzen im Stadtgebiet geblieben. Auch in Niederstriegis sowie in Gleisberg hat es Ehrenamtliche gegeben, die Blumenzwiebeln in die Erde gebracht haben. In Niederstriegis und Gleisberg hatten die Ortschaftsräte dazu aufgerufen. In Roßwein kam die Idee aus der Zukunftswerkstatt.
„Jetzt geht es ums Zupacken, auch dazu sind die Leute bereit“, sagt Veit Lindner. Das war bereits vor langer Zeit so. Denn in Roßwein hat es schon einmal einen Verschönerungsverein gegeben. Seine Gründung geht auf den 12. Mai 1882 zurück.
Dessen Mitglieder haben beispielsweise den Holzpavillon auf dem Hartenberg gebaut. Dieser wird bis heute von Wanderern und Ausflüglern genutzt. Sie können dort rasten und finden Schutz, wenn sie von Regen überrascht werden.
Termin: Über einen neuen Verschönerungsverein, dessen Ziele und Aufgaben können Interessierte am 21. März ab 9.30 Uhr im Saal des Roßweiner Rathauses diskutieren.
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