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Neuer Bagger für den Nieskyer Bauhof

Die Tage des alten Modells sind gezählt. Bis ein neues einsatzfähig ist, wird es allerdings noch mehr als nur ein paar Tage dauern.

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© Jens Trenkler

Von Thomas Staudt

Niesky. Denn wer baggert da so spät noch am Baggerloch? Mike Krüger hat das 1984 schon gewusst: Das ist Bodo mit dem Bagger und der baggert noch. „Bodo“ schaffte es in den deutschen Charts bis auf Platz 30. So weit nach vorn würde es der Nieskyer Bagger nicht mehr schaffen. Er ist durchaus noch funktionstüchtig und sogar luftbereift, kann also auf der Straße fahren. Aber er läuft nur noch im Schneckengang. „Die Reparatur würde zwischen 6000 und 8000 Euro kosten“, schätzt Enrico Bachmann vom Sachgebiet Tiefbauverwaltung. Das ist zuviel, vor allem angesichts der Tatsache, dass das zehn Tonnen schwere Gerät bereits 15 Jahre und rund 700 Arbeitsstunden auf dem Buckel hat. Zudem wäre es auch nicht die erste Reparatur. Deshalb fiel langfristig die Entscheidung, einen neuen Bagger anzuschaffen. Schon 2017 im Haushaltsplan berücksichtigt, testeten die Bauhofmitarbeiter im Herbst des Jahres fünf Modelle. Keines davon machte das Rennen. Am Montag fiel die Entscheidung für ein anderes Modell, das, so Enrico Bachmann von der Tiefbauverwaltung, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bot. Er hatte die Auswahl anhand von 138 Kriterien getroffen

Die Angebote blieben gemäß der VOL-B unterm Deckel. Die Abkürzung steht für Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen. Öffentlich wurde nur der Preis. Die Verwaltung entschied sich für ein Modell der mittleren Preisklasse für 150000 Euro. 75 Prozent davon fließen als Fördermittel. Die Räte folgten dem Vorschlag einstimmig. Das Modell eines japanischen Herstellers liefert eine Firma aus Senftenberg. Aber bis der neue Bagger einsatzfähig ist, wird es dauern. Die Lieferzeit beträgt zehn Wochen ab Bestelldatum.

Doch wofür brauchen die Mitarbeiter des Bauhofs einen eigenen Bagger? Enrico Bachmann erstaunt die Frage. Er weiß gar nicht, wo er beginnen soll. Das Gerät finde für sämtliche Arbeiten an Straßen und Gräben Verwendung. Bei Schachteinbrüchen – das geschah allein 2017 gleich mehrmals – werde er ebenso gebraucht wie beim Verladen der sogenannten Bigpacks, mit denen Streusalz angeliefert wird, oder für die großen Asthaufen nach dem Baumschnitt. Kurzum: Der Bagger ist eine wichtige Arbeitsgrundlage. Bis vor Kurzem arbeitete der Bauhof mit einem Leihgerät, das beispielsweise in Zedlig zum Einsatz kam.

Wenn es ganz gut läuft, findet sich für den alten Bagger ein Interessent, der bereit ist, ein paar Euro dafür zu bezahlen. Denn der alte Bagger baggert noch. Nur mit dem Fahren hat er so seine Schwierigkeiten.