Bischofswerda
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Neuer Barfußpfad in Demitz-Thumitz

Tasten, spielen, meditieren – alles das ist ab Ostersonntag möglich. Und zwar an einem besonderen Ort im Dorf.

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Philine Okun gehört zu den acht Demitzer Kindern, die den Barfußpfad mit angelegt haben. Am Ostersonntag wird er feierlich eingeweiht.
Philine Okun gehört zu den acht Demitzer Kindern, die den Barfußpfad mit angelegt haben. Am Ostersonntag wird er feierlich eingeweiht. © Steffen Unger

Demitz-Thumitz. Nach und nach treffen acht Jugendliche im Kirchgemeindehaus von Demitz-Thumitz ein. Sie kommen zur Christenlehre und setzen sich in den vorbereiteten Stuhlkreis. Zur Begrüßung wird gesungen. Ein Neunjähriger trommelt dazu. Erst ist der Gesang verhalten, aber bei der Liedzeile „sie schlagen auf mich ein, es geht mit mir bergab – doch ich steh wieder auf!“ singen alle laut mit.

Schließlich werden die drei Jungs und fünf Mädchen dieses Lied am Ostersonntag im Gottesdienst singen. Dann wird auch „ihr“ Barfußpfad eingeweiht und dazu werden alle ehrenamtlichen Helfer und Sponsoren eingeladen. Das Lied passt. Denn es handelt ebenso wie der Barfußpfad davon nicht aufzugeben. Von Hoffnung und Auferstehung. Kaum ist der letzte Ton verklungen, flitzen alle nach draußen. Hier kreuzen sich der sächsische Jakobsweg, der von Bautzen nach Hof führt, und die Demitzer Granitroute. Hier entsteht ein Barfußpfad, der alle Altersstufen zum Meditieren, Ertasten und Spielen einlädt. Auf dem Vorhof der evangelischen Kirche liegt Demitzer Granit bereit. Die letzten vier leeren Felder des spiralförmigen Pfades sollen damit befüllt werden. Die Kinder überlegen kurz und schauen auf ihren Plan. Die Steine mit der Körnung 32/45 gehören in das Feld „Schmerz“. So hatten sie es im Januar gemeinsam entschieden. Nun packen alle mit an. – In den vergangenen Wochen ist viel passiert. Über 30 Helfer haben gegraben, geschaufelt und gepflastert. Doch schon seit Monaten laufen die Vorbereitungen. Senioren der Gemeinde besuchten die Jugendlichen und erzählten aus ihrem Leben. Worte wurden mit Brandmalkolben in Hölzer eingraviert. Diese trennen die neun Bereiche voneinander. Und das Material wurde ausgesucht und gesammelt.

„Die Leiden Jesu sind keine Märchen von gestern. Angst, Schmerz und Traurigkeit erlebt jeder Mensch. Der christliche Glaube ist für mich ein Geschenk. Gott interessiert sich für meine Sorgen. Das möchte ich den Kindern weitergeben.“ sagt Petra Lucas. Sie hatte die Idee zu diesem Projekt und sie begleitet die Kinder dabei, es zu verwirklichen. Die Mädchen und Jungen fangen an zu schwitzen. Bis zur Eröffnung des Barfußpfades am Sonntag ist noch einiges zu tun. Eine Infotafel wird aufgestellt, der Balancierbalken befestigt und außerdem haben die Kinder eine kleine Überraschung als Dankeschön geplant. Denn ohne Sponsoren hätte der Barfußpfad nicht gebaut werden können. Zahlreiche Handwerksbetriebe und weitere Unternehmen aus der Gemeinde Demitz-Thumitz und der Region halfen, das Vorhaben zu verwirklichen. (pl)