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Neuer Standort für Leisnigs Böttgerlinde

Im Herbst bekommen Sportplatz und Gartengruppe ihre Namensgeberin zurück. Bis dahin sind Spuren des alten Baumes zu beseitigen.

Von Heike Heisig
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Von der stattlichen Böttgerlinde an der Jahnstraße ist nur noch der Stumpf übrig.
Von der stattlichen Böttgerlinde an der Jahnstraße ist nur noch der Stumpf übrig. © Dietmar Thomas

Leisnig. Die mehr als 120 Jahre alte Böttgerlinde an der Jahnstraße gibt es nicht mehr. Die Lücke, die sie hinterlässt, soll wieder gefüllt werden. Wie Bürgermeister Tobias Goth (CDU) und Bauamtsleiter Thomas Schröder übereinstimmend sagen, ist auf jeden Fall geplant, Ersatz zu pflanzen. Wegen des passenden Standortes werde noch überlegt. Der bisherige Platz ist auf jeden Fall nicht mehr der richtige.

Dort kam die Böttgerlinde 1898 in die Erde. Einen Turnplatz gab es da nebenan schon. Erst später dürften die Gartenanlagen zu beiden Seiten des heutigen „Stadions“ errichtet worden sein. Ihm und einer der beiden benachbarten Kleingartenanlagen gab die Linde sogar ihren Namen.

Aus heutiger Sicht stand der Baumriese viel zu dicht an der Straße. Das war auch ein wichtiges Kriterium dafür, dass sich die Kommune für das Fällen entschlossen hat. Die Stadt steht in der Verkehrssicherungspflicht. Der Baum drohte auseinanderzubrechen. Das stellte sowohl für die Autofahrer und Fußgänger auf der Straße als auch für die Nutzer des Sportplatzes und die Kleingärtner eine Gefahr dar.

„Wir werden einen passenden Platz für den neuen Baum finden, vielleicht auch auf dem Sportplatzgelände“, versichert der Bauamtsleiter. Das Ersatzpflanzen stellte er für den Herbst in Aussicht. Dann könnten auch Heimatfreunde und andere Interessierte dabei sein. Im Moment seien Aktionen mit Publikum wegen der Corona-Auflagen kaum bis gar nicht zu bewerkstelligen. 

Steffen Holz hält das für eine gute Idee. „Wenn der Sommer wieder heiß wird, kämen wir mit dem Gießen gar nicht hinterher“, erklärt er. In Baumschulen hat sich Holz schon einmal nach einem passenden Ersatz umgeschaut. Einig sind sich alle Beteiligten, dass es schon eine etwas größere Linde sein sollte.

Sie wieder Böttgerlinde zu nennen, ist für den Rathauschef eine Überlegung wert. Der Gedenkbaum wurde, wie auch im Leisniger Baumbuch nachzulesen ist, 1898 gepflanzt. Anlass dafür war der 70. Geburtstag des Leisniger Tuchfabrikanten Ernst Böttger. Der hatte sich durch sein Engagement im damaligen Verschönerungsverein einen Namen gemacht.

Der verbliebene Baumstumpf soll in nächster Zeit entfernt werden. Damit verschwindet wohl auch der Betonpfosten, der in das Holz eingewachsen ist. Wozu der Pfosten einmal gut war, darüber kann nur spekuliert werden.

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