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Keine schnelle Bahn nach Berlin?

Mit einem einfachen Vorschlag wollen Studenten der TU Berlin Bewegung in das Ringen um eine bessere Schienenanbindung des neuen Hauptstadtflughafens bringen. Für die Dresdner Anbindung wäre das ein Rückschlag.

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© dpa/Symbolbild

Berlin. Mit einem einfachen Vorschlag wollen Studenten der TU Berlin Bewegung in das Ringen um eine bessere Schienenanbindung des neuen Hauptstadtflughafens bringen. Sie schlagen eine vier Kilometer lange Abzweigung der S-Bahn S2 südlich von Lichtenrade zum unterirdischen Flughafenbahnhof vor. Der Haken: Zwar würde die Fahrtzeit der Berliner günstig und schnell verkürzt, die Dresdner Bahn als geplante Fernzugstrecke im Berliner Süden aber auf die lange Bank geschoben. Um diese neue Strecke wird seit Jahren gestritten.

Mit dem neuen S-Bahn-Abschnitt wäre der Flughafen vom Bahnhof Friedrichstraße aus in 33 Minuten erreichbar, argumentieren die Initiatoren – 15 Minuten weniger als auf der Route via Ostkreuz, aber 13 Minuten mehr als über den umkämpften Dresden-Anschluss. Die Baukosten beliefen sich auf 50 bis 100 Millionen Euro, heißt es.

Die S-Bahn wollte sich dazu nicht äußern, Brandenburg schloss die Variante zunächst nicht aus, reagierte aber zurückhaltend. Eine Nachfrageuntersuchung im nächsten Jahr solle ergeben, wo S-Bahn-Strecken verlängert werden sollen, hieß es.

Die zwölf Kilometer lange Dresdner Bahn soll Berlin schneller mit Dresden, Prag und Budapest verbinden. Die Trasse würde mit zwei zusätzlichen Gleisen für den Fern- und Regionalverkehr erweitert. Die Lichtenrader wehren sich gegen die von der Bahn geplante ebenerdige Strecke und fordern wie der Senat einen Tunnel.

Als volle Alternative sei die S-Bahn auch nicht gedacht, sagen die Studenten. Sie wollten die Debatte bereichern. „Mit einer S-Bahn-Westanbindung des Flughafens wäre die Einrichtung des Airport-Express und damit auch die Realisierung der Ferngleise entlang der Dresdner Bahn weniger vordringlich, sodass dieses Vorhaben zurückgestellt werden könnte und freiwerdende Mittel in schneller umsetzbare Projekte investiert werden könnten.“ (dpa)