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Neues Angebot in der Töpferschänke

Das Sonntagsfrühstück ist in Neukirch ein Klassiker. Nun kommt eine Abendveranstaltung dazu.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Neukirch. Bergsteigerlegende Bernd Arnold kommt nach Neukirch. Der Mann aus Hohnstein, seit 1959 Bergsteiger und Sportkletterer, ist im Elbsandsteingebirge zu Hause – und auf Gipfeln weltweit unterwegs. Beim ersten Kulinarischen Abend in der Neukircher Töpferschänke am 24. März (Beginn 18.30 Uhr; Eintritt 18 Euro inklusive Buffet) wird der 70-Jährige ein Stück der großen, weiten Bergwelt in die Gemeinde am Valtenberg bringen. Veronika Hardt, die die Gaststätte im Neukircher Niederdorf seit vier Jahren führt, und ihr Lebensgefährte Maik Tröger machen damit ihren Gästen ein neues Angebot. Zwei- oder drei-mal im Jahr soll es künftig einen Kulinarischen Abend geben, der auf besondere Weise gutes Essen mit Unterhaltung bzw. Information verbindet.

Diese Abende könnten an einen echten Neukircher Klassiker anknüpfen – das Sonntagsfrühstück, das seit vielen Jahren im Winterhalbjahr in der Töpferschänke monatlich angeboten wird. Veronika Hardt und Maik Tröger haben diese Idee von ihren Vorgängern übernommen und führen sie weiter. Für 9,50 Euro gibt’s Frühstück, Kaffee und Unterhaltung. Meist bleibt dann keiner der rund 70 Plätze leer. Zwei dieser Veranstaltungen stehen vor der Sommerpause noch auf dem Programm: Am 25. März berichtet der Neukircher Unternehmer Andreas Bascha von seiner Weltreise, die er mit seiner Frau während einer beruflichen Auszeit machte, und am 22. April spricht die Demitzerin Karin Grundmann darüber, wie Pflanzen jeder Art auf natürliche Weise mit Wasser und Meeressalz gestärkt und geschützt werden können.

In den vergangenen vier Jahren hat sich die Töpferschänke gut entwickelt, wird von den Gästen gern besucht, sagt Veronika Hardt. Bei Familien- und Betriebsfeiern ist das Bestellbuch in diesem Jahr schon fast voll. Auch Reisegruppen, die auf Oberlausitztour oder, wie am Tag unseres Besuches, auf der Rückfahrt von Nordböhmen nach Dresden sind, machen gern in dem gastlichen Haus Station. Beispielsweise, um Kaffee zu trinken. Serviert wird dann selbst gebackener Blechkuchen, wie Schmand-Heidelbeere, Russischer Zupfkuchen oder Obstkuchen mit Streusel, die Stückchen in XL-Größe.

Scharfe Sachen auf der Karte

Die meisten, die in der Töpferschänke einkehren, kommen zielgerichtet zu der Gaststätte am Dammweg – trotz der Schilder, die an der Bundesstraße auf das nahe gelegene Gasthaus hinweisen. Manche in Neukirch sprechen vom Töpfercafé, andere von der Töpferschänke. Veronika Hardt legt Wert auf die Schänke. Schänke mit Ä, weil das Wort ja von Ausschank kommt. Die Gaststätte ist zuallererst ein Speiserestaurant. Mit ihrem Faible für Meerrettich setzt die Wirtin eigene Akzente. So gehören Saiblingfilet und Rindfleisch in Meerrettichsoße zu den Spezialitäten des Hauses. Doch auch wer es nicht so scharf mag, findet etwas auf der Karte, die von Garnellen bis zum Schnitzel allerhand zu bieten hat. Ab und an gibt es besondere Aktionen. Zum Beispiel Flecke, die an diesem Donnerstag wieder gekocht werden.

Veronika Hardt kümmert sich gemeinsam mit Maik Tröger, der in Medewitz einen Getränkehandel führt, vor allem um den Service. Sie beschäftigt zwei Köche und wird zu Stoßzeiten im Restaurant von Pauschalkräften unterstützt. Angeboten wird zudem ein Partyservice, vor allem natürlich in der Region, aber auch darüber hinaus. Selbst größere Kunden in Dresden nutzten schon den Partyservice. Durch den Getränkehandel und den damit verbundenen Zeltverleih hatte sich auch der Auftrag fürs Catering bei einer Betriebsfeier angebahnt, sagt Veronika Hardt. Dadurch hatte der Auftraggeber nur einen Ansprechpartner für die Gastronomie.

Die von der Neukircher Töpferfamilie Lehmann gebaute und eingerichtete Gaststätte entstand im Jahr 2003 als „Keramikscheunen-Cafe“. Doch von Anfang an war es mehr eine Gaststätte. Serviert werden sowohl Speisen als auch Kaffee auf Keramikgeschirr aus der Töpferei Lehmann. Der Tresen ist einzigartig: mehrere übereinandergestapelte Bierhumpen unterschiedlicher Dekore, in denen die Leitung verläuft. Gezapft wird der Gerstensaft allerdings nicht in Keramikhumpen, sondern in Gläser. „Die Gäste wünschen es sich so, vor allem bei Feiern“, sagt die Wirtin.

Töpfer und Wirtin profitieren

Der Werksverkauf der Töpferei Lehmann und die Töpferschänke befinden sich Tür an Tür in der Keramikscheune. Beide profitieren voneinander, sagt Veronika Hardt. Gäste des Restaurants etwa schauen gern mal nebenan ins Geschäft. Und auch ein Teil der Kunden, die zu Lehmanns kommen, um Keramik zu kaufen, kehren in der Schänke ein, um Mittag zu essen oder Kaffee zu trinken. Auch bei Angeboten des Handwerksbetriebes, wie Töpfern und Malen, bei denen Besucher sich selbst mal als Töpfer ausprobieren können, ist die Gastronomie mit im Boot.

www.toepferei-lehmann.de