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Neues Café auf dem Dorf

Die Feinbäckerei Tobollik eröffnete am Dienstag die neue Filiale. Mit 25 Sitzplätzen ist ein gemütlicher Treff entstanden.

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© Kristin Richter

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Ebersbach. Noch bevor um 7 Uhr geöffnet wurde, herrscht Andrang an der neuen Tobollik-Filiale in Ebersbach. Schüler der Oberschule von gegenüber wollen sich vor dem Unterricht einen Kakao gönnen und nehmen so das Café als Erste in Besitz. Manche seien sogar zweimal da gewesen, hieß es. Die große gelbe Tobollik-Lichtreklame weist ihnen den Weg. Der Zustrom reißt auch den ganzen Tag kaum ab. „Es ist sehr schön geworden, und ein neuer Treff für den Ort“, meint Elektriker Frank Jäpel. Er hat bei der 80 000-Euro-Investition selbst mitgearbeitet.

Sabine Ritter, Aushilfe Dagmar Jäpel und Gabi Redmond (v.l.) bedienen die Kunden.
Sabine Ritter, Aushilfe Dagmar Jäpel und Gabi Redmond (v.l.) bedienen die Kunden. © Kristin Richter

Etwa dreimal so viel Platz haben die Mitarbeiterinnen im Vergleich zum alten Standort im Gasthof Freund. Jetzt gibt es neben den 25 Sitzplätzen auch einen Kaffeeautomaten, den Dallmayr-Vertreter Robert Pralow zur Eröffnung selbst bedient. An den Brötchenbackautomaten müssen sich die Verkäuferinnen Gabi Redmond und Sabine Ritter noch gewöhnen. Gleich am Eingang kreist ein Brötchenkarussell und erleichtert den Kunden die Auswahl.

Der Stil des Cafés mit Verkaufstheke ist ländlich, die Ladenbauer haben viel Holzoptik verwendet. Alles wirkt hell und freundlich. Schon die dezente Werbung an den Fensterscheiben zeugt von Geschmack. Da steht zum Beispiel „Zu Hause ist, wo du dein Brot isst“. Auch eine behindertengerechte Toilette darf in einem Café natürlich nicht fehlen. Wer es sich bei einem kleinen Imbiss auf den weichen Polstern gemütlich machen will, kann zwischen Pizzazungen, belegten Brötchen und Hamburgern wählen. Mitgenommen haben die Tobolliks vom alten Standort den Getränkekühlschrank mit Sekt und Wein für die kleine oder größere Party.

Für die Neueinrichtung haben sich die Tobolliks vor allem regionale Firmen genommen. Die Firma Griesche machte den Sanitärbereich, die Ladenbauer kamen aus Oberlungwitz, der Kühlanlagenbau aus Dresden. Bauelemente Leuschner aus Uebigau, Fußbodenleger Gutmann aus Strauch, Dietmar Paulick aus Weißig a.R. oder Sven Schumann aus Großenhain zählt Gottfried Tobollik auf.

Im Sommer sollen die Außenanlagen gepflastert und weitere Sitzplätze für draußen geschaffen werden. Allerdings wird das Café sonntags nicht offen sein. „Die Verkaufszeiten bleiben“, sagt der Skäßchener Bäckermeister. Er will seinen Mitarbeitern ein freies Wochenende gönnen. Auch weil die Belastung der Bäcker eh schon groß ist und Gottfried Tobollik heutzutage keinen verlieren will. Denn Ersatz wäre schwer zu finden.

Bürgermeister Falk Hentschel (CDU) kommt mit einer großen Grünpflanze, um zur Neueröffnung zu gratulieren. Auch er sieht das neue Bäckerei-Café als Bereicherung für Ebersbach und Umgebung. Noch besser würde es ihm freilich gefallen, wenn dadurch weitere Arbeitsplätze entstünden.