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Neues Hospiz in Niesky

Die Diakonissenanstalt Emmaus stemmt das 2,3 Millionen Euro teure Projekt im Wesentlichen aus eigenen Mitteln.

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© André Schulze

Von Carla Mattern

Niesky. Die Idee und erste Überlegungen gibt es schon lange. Doch mittlerweile hat das neueste Projekt der Diakonissenanstalt Emmaus in Niesky ganz konkrete Formen angenommen. Die Einrichtung plant den Neubau eines Hospizes. In einer solchen Einrichtung können Sterbenskranke ihre letzten Tage, Wochen und Monate verleben. Das Nieskyer wird das zweite stationäre Hospiz im Landkreis Görlitz. Das Hospiz Siloah in Herrnhut feierte Ende 2017 zehnjähriges Bestehen.

Der Baubeginn für das Hospiz ist noch für das erste Quartal geplant. Es sollen 12 Plätze entstehen, wovon zwei für Kinder und Jugendliche vorgesehen sind, teilt die Oberin der Diakonissenanstalt Emmaus, Schwester Sonja, auf Nachfrage mit. Die Bausumme wird den Planungen zufolge 2,3 Millionen Euro betragen. Im Wesentlichen wird das Projekt mit Eigenmitteln finanziert.

Ursprünglich gab es Überlegungen, eine in die Jahre gekommene Villa von Emmaus umzubauen. Doch diese Idee wurde verworfen. Laut Schwester Sonja liegen die Vorteile auf der Hand: Zum einen lassen sich bei einem Neubau die Baukosten besser kalkulieren als in einem Haus, das saniert, modernisiert und umgebaut wird. Zum anderen bringt diese Entscheidung auch den künftigen Nutzern Vorteile. Alle Einzelzimmer bekommen ein eigenes Bad und eine begrünte Terrasse. Das neue Hospiz wird eingebettet sein in das parkähnliche Gelände der Diakonissenanstalt Emmaus an der Poststraße/Ecke Plittstraße. „Mit dem Errichten eines stationären Hospizes in Niesky schaffen wir einen Ort, an dem Weinen und Lachen sowie Hoffen und Loslassen gleichermaßen Raum bekommen“, sagt die Oberin.

Ein Aufenthalt in einem stationären Hospiz muss zunächst von einem Arzt und danach vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen, kurz MDK, befürwortet werden. Ein Arzt befürwortet einen Aufenthalt, wenn der Patient an einer Erkrankung leidet, die voranschreitet und bei der eine Heilung ausgeschlossen ist.

Zudem muss eine palliativ-medizinische und palliativ-pflegerische Versorgung notwendig oder vom Patienten erwünscht sein. Die Kosten für den Hospizaufenthalt tragen zu 95 Prozent die Krankenkassen und zu fünf Prozent die Diakonissenanstalt Emmaus.