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Neues Schulgebäude ist startklar

Am Montag ziehen die Oberschüler vom Merzdorfer Park an den Storchenbrunnen. Die SZ hat vorab reingeschaut.

Von Stefan Lehmann
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Bereit für den Schulstart: Am Montag enden die Winterferien, dann zieht die Oberschule am Merzdorfer Park interimsweise in die Grundschule Am Storchenbrunnen. Schulleiter Jürgen Gläsel zeigt eins der Zimmer, die dafür auf Vordermann gebracht wurden.
Bereit für den Schulstart: Am Montag enden die Winterferien, dann zieht die Oberschule am Merzdorfer Park interimsweise in die Grundschule Am Storchenbrunnen. Schulleiter Jürgen Gläsel zeigt eins der Zimmer, die dafür auf Vordermann gebracht wurden. © Sebastian Schultz

Riesa. Ein paar kleine Baustellen gibt es dann doch noch, sagt Jürgen Gläsel. „Aus einigen Klassenzimmern geht der Blick direkt zu Norma“, sagt der Leiter der Oberschule am Merzdorfer Park und lächelt. Da müsse man sich wahrscheinlich noch was einfallen lassen. Einige kleine farbliche Änderungen stehen ebenfalls noch an. Außerdem steht noch die eine oder andere Kiste im Gang des neuen Schulgebäudes. Davon abgesehen ist der Schulleiter allerdings sehr zufrieden – sowohl mit dem Bauergebnis, als auch mit dem Umzug. Jürgen Gläsel jedenfalls ist voll des Lobes an die Stadtverwaltung, als er durch das Haus an der Alleestraße führt, in dem ab Montag die Oberschüler einziehen werden.

Für zwei Jahre wird die Oberschule Am Merzdorfer Park an den Storchenbrunnen ziehen. In dieser Zeit wird das alte Gebäude saniert, anschließend werden an der Alleestraße wieder die Grundschüler einziehen. Wo später einmal ein Gang und Horträume verlaufen, wird ab Montag Deutsch und Englisch gepaukt. Das Lehrerkollegium hat schon damit begonnen, sich einzurichten. Fenster und Wände sind mit Zeichnungen und Postern beklebt, auf den Fensterbänken stehen Zimmerpflanzen. Anfangs habe es schon Skepsis unter seinen Kollegen gegeben, deutet Jürgen Gläsel an. Letztlich hätten aber auch die Skeptiker gesagt: „Wir haben uns nicht verschlechtert.“

Für manche Fachbereiche sei eher das Gegenteil der Fall: Im Informatikzimmer riecht es noch nach neuen Möbeln: Einen kompletten Satz Stühle und Tische für den Unterricht am Rechner gab es dort. „Die Möbel werden wir auch in unsere neue Schule mitnehmen“, erklärt Gläsel. Kurz darauf zeigt er einen besonders schön geratenen Raum: hellgrüner Teppich, frisch gestrichene Wände, nagelneue Schränke. Das sei schon der Stand, wie er später wohl für das gesamte Grundschulgebäude angedacht ist. Einer der wenigen gebrauchten Gegenstände dort ist die Tafel. „Das klingt für Außenstehende vielleicht seltsam, aber für uns war das ein Riesen-Vorteil, die alten Tafeln mitnehmen zu können.“ Die Hilfslinien und Kästchen auf den Grundschul-Tafeln hätten im Unterricht an der Oberschule eher gestört. Die Turnhalle ist am neuen Standort direkt auf dem Gelände, und viele Unterrichtsräume sind hier deutlich größer als am Merzdorfer Park. Das Lehrerkollegium habe nun eine separate Küche; am alten Standort gab es nur eine kleine Küchenzeile im Lehrerzimmer. Relativ unverändert sind dagegen das Treppenhaus und die Flure. Dort jetzt Geld reinzustecken, wenn in zwei Jahren sowieso noch einmal ein Jahr lang gearbeitet wird, hätte keinen Sinn ergeben.

Für andere Fächer musste man dagegen kreativ werden. Besonders deutlich wird das im Fach Chemie. Für manche Experimente gelten dort strengere Vorschriften. Aber einen Dunstabzug würde die künftige Grundschule nie wieder benötigen. Daher verzichtete die Stadt auf den Bau eines Chemiekabinetts – und die Schule hat gleich mehrere Lösungen parat. Zum einen kooperiert sie mit dem Werner-Heisenberg-Gymnasium, darf dessen Fachräume nutzen. Damit die Schüler nicht ständig zum Friedrich-Ebert-Platz pendeln müssen, werden die Experimente gebündelt, so der Plan. Damit das Fach trotzdem auch an normalen Tagen anschaulich bleibt, hat sich sozusagen eine kleine Videogruppe zusammengefunden, erklärt der Schulleiter: „Die Experimente wurden über das vergangene Jahr hinweg aufgenommen, sie werden dann einfach als Video gezeigt.“

Wenn am Montag der erste Schultag im neuen Haus stattfindet, gibt es erst einmal eine Dienstberatung für die Lehrer, kündigt Jürgen Gläsel an. Anschließend dürfen die Schüler ins Haus. Das werden wohl auch ehemalige Grundschüler nicht unbedingt wiedererkennen. Zumindest in manchen Fluren hat sich die Wegführung verändert, weil mehr Räume benötigt wurden. Dass schon in zwei Jahren der ganze Umzugsstress der vergangenen Wochen von vorn beginnt, stört den neuen Schulleiter übrigens gar nicht. „Der Umzug verlief zu 85 Prozent reibungslos. Für die anderen 15 Prozent haben wir Lösungen gefunden.“ Bei dem Pensum könne er locker „noch sechs Mal umziehen“, scherzt Gläsel.

Die Zufahrt zum Lehrerparkplatz wird noch asphaltiert. Das soll voraussichtlich Anfang der Woche abgeschlossen sein.  
Die Zufahrt zum Lehrerparkplatz wird noch asphaltiert. Das soll voraussichtlich Anfang der Woche abgeschlossen sein.   ©  Sebastian Schultz
Nagelneue Möbel im Informatik-Kabinett. Die Technik stammt noch aus dem alten Schulhaus.
Nagelneue Möbel im Informatik-Kabinett. Die Technik stammt noch aus dem alten Schulhaus. ©  Sebastian Schultz