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Neues Werk von Beiersdorf ohne Fördermittel

In Bezug auf die Schließung von Florena warnt Homann vor Schuldzuweisungen. Förderzusagen gebe es nicht.

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Symbolbild.
Symbolbild. © Dietmar Thomas

Waldheim. Die Entscheidung von Beiersdorf, in Leipzig ein neues Werk zu bauen, sei unabhängig von einer staatlichen Förderung, sagt Henning Homann, Döbelner Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der SPD Mittelsachsen.

Die Förderrichtlinien des Freistaates Sachsen würden dies bei einer Verlagerung einer Produktionslinie und mit ihr der Arbeitsplätze von Waldheim nach Leipzig ausschließen. Damit werde sichergestellt, dass die Regionen in Sachsen nicht mit staatlicher Unterstützung gegeneinander ausgespielt werden. „Seitens des Freistaats gibt es zurzeit keine Förderzusage für den Standort Leipzig“, so der SPD-Politiker.

Damit widerspricht er Behauptungen, der Freistaat würde den Wegzug nach Leipzig fördern. Bei der Entscheidung von Beiersdorf handele es sich um eine reine Unternehmensentscheidung. „Die in Waldheim hergestellten Produkte werden künftig nicht in Leipzig produziert, sondern an Standorten in anderen Bundesländern“, so Homann. In Leipzig entstehe eine neue Produktionslinie „die Bestand hat und wo neue, langfristig sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen.“

Für Homann hat der langfristige Erhalt von Arbeitsplätzen oberste Priorität. Wenn der Erhalt des Standortes in Waldheim nicht möglich sei, müssten nach seiner Meinung alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit bekommen, ohne finanzielle Einbußen im neuen Werk in Leipzig einen Arbeitsplatz zu erhalten.

Homann gibt zu bedenken, dass Übernahmeregelungen bei Werksschließungen nicht die Regel seien. Das müsse hart erkämpft werden. Das neue Werk in Leipzig und die gute Arbeit der Gewerkschaften würden hier eine Einigung ermöglichen.

„Ich halte nichts von gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen Stadt, Landkreis und Land“, so Homann. Vielmehr seien jetzt Ideen gefragt. Den Vorschlag von Veronika Bellmann (CDU), einen Pendlerbus zwischen Waldheim und Leipzig einzusetzen, unterstützt er. 

„Gleichzeitig müssen wir gemeinsam mit Beiersdorf, der Stadt und der Wirtschaftsförderung des Landkreises Konzepte für die Nachnutzung des Industriekomplexes entwickeln. Die Wirtschaftsförderung des Freistaates wird dabei unterstützen. Ich bin dazu in Gesprächen“, so Homann. (DA/br)